Übungen für den Ernstfall

Unsere Stubentiger haben Angst vor allem Ungewohnten, sie sind sogenannte Neophobiker. Das erklärt beispielsweise auch, warum es so schwierig ist, das Futter umzustellen. Aber auch die Hunde finden die Pflegerituale nicht immer entspannend.

Besonders ungewohnte Situationen, die mit einem gewissen Zwang ausgeführt werden, sind für die Tiere der blanke Horror und sie wissen sich zu wehren. Und schon ist man mittendrin im Katzen-Menschen-Nahkampf, den in der Regel die Fellnase gewinnt. Hunde sind hier meist toleranter.

Gesundheit Katze hund
Gesundheitsvorsorge sollte zur Routine werden und kann gut in Kuschelrunden integriert werden

Den ersten Fehler machen wir meist schon zu Beginn, nämlich dass wir unsere innere Anspannung „Oh Gott, ob das klappt, die Tablette muss rein, die mag sie sicher nicht….“ auf die Tiere übertragen, sie riecht den Braten sofort und verzieht sich. Von daher: Das oberste Gebot heißt Ruhe bewahren!

Fellpflege unserer Hunde und Katzen

Es gibt Katzenhalter, die ihre Katze zwei- bis dreimal pro Jahr beim Tierarzt (unter Narkose) scheren lassen, weil es (ihnen) nicht möglich ist, die Katze bei der Fellpflege zu unterstützen. Das muss aber im Normalfall wirklich nicht sein. Bei Hunden klappt das in der Regel besser, was aber auch an deren Fellbeschaffenheit liegt.

Fellpflege bei Hunden und Katzen
Fellpflege bei Hunden und Katzen – am besten tägliche Routine

Solltest du ein völlig verfilztes Tier aufnehmen, macht das Scheren als Erstmaßnahme dennoch Sinn, bei diesem Termin kann auch gleich ein Blutbild gemacht und der Chip überprüft oder gesetzt werden. Dann aber ist Übung angesagt.

Katzen-Tipp: Wenn das Fell deiner Katze stumpf und glanzlos ist und besonders schnell verfilzt, versuche mal Minigaben an Taurin, dieser essentielle Nährstoff hat eine direkte Wirkung auf das Haarkleid. Aber bitte nicht überdosieren und zur Sicherheit vorher mit deinem Tierarzt oder deiner Tierheilpraktikerin besprechen. Gerade die großen Rassen neigen zu HCM und hier sollte kein Taurin zusätzlich gegeben werden.

Krallenpflege und Fixieren der Pfoten

Die meisten Fellnasen mögen es schon mal überhaupt nicht, wenn man die Pfoten festhält. Das kann man aber auch beim Kuscheln immer mal üben und sie daran gewöhnen. Beim Krallenschneiden oder auch bei der Kontrolle nach Verletzungen ist es einfach notwendig. Aktive, gesunde Katzen wetzen ihre Krallen selbst ab, aber bei Senioren ist das Kürzen der Krallen manchmal nötig, um Verletzungen zu vermeiden. Bei Hunden reicht es manchmal schon, den Spaziergang nicht nur auf weichem Waldboden zu absolvieren, sondern auch mal einen raueren Straßenbelag zu wählen.

Pfotenpflege bei Hunden und Katzen
Pfotenpflege bei Hunden ist besonders nach ausgedehnten Spaziergängen wichtig.

Augenpflege

Kein Lebewesen mag es, wenn man an den Augen „rummacht“, da machen unsere Tiere keine Ausnahmen. Zudem sind sie hier auch sehr empfindlich, von daher ist am Auge immer Vorsicht geboten.

Die meisten von uns entfernen ihren Lieblingen aber den „Schlaf aus den Augen“ und die Fellnasen sind das auch gewohnt und lassen es geschehen. Dies kann man gut ausdehnen und immer wieder machen, um das Tier an die Berührung am Auge zu gewöhnen.

Wenn das gut klappt, kannst du mit einem nicht-fusselnden Wattepad oder ähnlichem das Auge reinigen, um dein Tier an den Fremdkörper zu gewöhnen und dann auch mit einer Pipette (gibt es in der Apotheke) mit lauwarmen Wasser das Einträufeln üben. Am besten nimmst du hierfür stilles Mineralwasser, da es sehr sanft ist und das Auge nicht unnötig reizt. Sollte dein Tier regelmäßig Augentropfen benötigen, kannst du natürlich auch damit gleich beginnen. Diese aber auch nicht direkt aus dem Kühlschrank verwenden.

Ohrenpflege bei Hunden und Katzen

Auch bei der Ohrenpflege ist Entspannung angesagt. Gerade beim Kuscheln mögen es die meisten Tiere ausgesprochen gerne, wenn du ihnen die Ohren kraulst. Dies kannst du dann auch Stück für Stück weiter ausbauen.

Zahnfleisch- und Zahnkontrolle beim Tier

Die Kontrolle des Maulinnenraums ist eine der wichtigsten Vorsorgemaßnahmen bei Hunden und Katzen. Da die Tiere sehr oft zu Zahnstein neigen, ist es wichtig, dies rechtzeitig zu erkennen. Auch Zahnfleischentzündungen sind keine Seltenheit und meist fallen diese Probleme erst auf, wenn das Tier nicht mehr richtig frisst oder unter starkem Maulgeruch leidet.

Zahnstein Kontrolle
Zahnstein Kontrolle ist eine der wichtigsten Vorsorgemaßnahmen

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Tabletten geben bei Hunden und Katzen

Jetzt wirds ernst – denn die Verabreichung von Tabletten stellt besonders Katzenbesitzer vor teilweise schier unlösbare Herausforderungen, aber das muss meist gar nicht sein.

Die größen Fehler gleich vorweg:

Das Verabreichen von Medizin kann man einfach üben, darf ja am Anfang auch schmecken

Je nach Tier kann ich dir hier ein paar Tipps geben, meist hilft nur austesten:

Bei all diesen Übungen und besonders im Ernstfall sind Ruhe und Gelassenheit elementar. Und je vertrauensvoller das Verhältnis ist und wie sehr dein Liebling diese Übungen gewöhnt ist, um so einfacher kannst du im Notfall auch handeln.

Bleibt gesund,

Susanne