Der Deutsche Schäferhund – bekannt und beliebt wie kaum eine andere Hunderasse
Ob als Polizeihund, in der Rettungs-/Lawinenstaffel oder als Blindenführhund – der Deutsche Schäferhund ist intelligent, ehrgeizig und verfügt über eine hohe Ausdauer. Seine extrem gute Nase macht ihn zum Top-Schnüffler.
Herkunft | Deutschland |
Größe | Rüde 60-65 cm Hündin 55-60 cm |
Farben | Schwarz, grau-schwarz, gelb oder braun mit schwarzem Sattel oder schwarzen Abzeichen, schwarz mit gelben, braunen oder weißen Abzeichen. |
FCI-Nummer | 166 |
Gesundheit | Hüftgelenksdysplasie, Epilepsie, Tumore, Augenprobleme, Magendrehung, Knochendefekte |
Besonderheiten | Varianten: Stockhaar und Langstockhaar (Achtung: dürfen nicht miteinander verpaart werden!) |
Inhaltsverzeichnis:
Charakter und Wesen
Für wen ist ein Schäfer geeignet?
Der Deutsche Schäferhund ist kein Anfängerhund! Er gehört in die Händer erfahrener Hundehalter, die wissen, wie man einen Hund konsequent, streng, aber auch artgerecht und liebevoll erzieht.
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Geschichte und Herkunft
Der Deutsche Schäferhund ist eine der ältesten Hunderassen Deutschlands. Bereits im 7. Jahrhundert wurden im germanischen Raum Schäferhunde gezüchtet.Damals waren vorallem herausragende Hüteeigenschaften sowie ein robustes Wesen und absoluter Gehorsam notwendig. Das Aussehen war eher zweitragig.
Die Zucht des Deutschen Schäferhundes, so wie wir ihn heute kennen, begann im Jahre 1871. Der preußische Hofrittmeister Max von Stephanitz wollte aus dem ursprünglichen Schäferhund einen vielseitigen Gebrauchshund zu züchten. Damit war der Grundstein für die Rasse gelegt.
Bereits im April 1899 wurde der erste Verein für Deutsche Schäferhunde gegründet. Die enorme Leistungsbereitschaft machte ihn schnell zu einem beliebten Arbeitshund beim Militär und der Polizei.
Im ersten Weltkrieg setzten die Deutschen über 30.000 und im zweiten Weltkrieg sogar über 200.000 Schäferhunde an der Front ein. Die Nationalsozialisten bezeichneten den Deutschen Schäferhund als Symbol „deutscher“ Tugenden.
Seine Eigenschaften als (Vieh-)Hütehund werden heute kaum noch genutzt, er hat sich weltweit einen Namen als perfekter Diensthund gemacht und man findet ihn vor allem bei der Polizei und beim Militär oder auch als Wachhund in Privathaushalten.
Ist der Deutsche Schäferhund ein Familienhund?
Ein gut erzogener und sozialisierter Schäferhund passt sehr gut in eine Familie. Hier kann er sein starkes Nervenkostüm, den erlernten Gehorsam sowie den ausgeprägten Beschützerinstinkt gepaart mit Treue und Anhänglichkeit unter Beweis stellen.
Allerdings muss der Deutsche Schäferhund ausreichend beschäftigt werden, eine aktive Familie oder zumindest eine sehr aktive Bezugsperson ist Pflicht.
Augen auf beim Hundekauf!
Doch Beschäftigung allein macht noch keinen guten Familienhund. Wichtig sind neben einer konsequenten Erziehung auch eine frühe Sozialisierung. Diese findet im Optimalfall schon beim Züchter statt und sollte zuhause gewissenhaft fortgeführt werden.
Dennoch solltest du Babys oder kleine Kinder mit einem Schäferhund nicht alleine lassen. Drohsignale werden noch nicht verstanden und es kann durchaus zu Unfällen kommen.
Und: Ein Schäferhund ist ein Hüte- und Schutzhund! Er wird auch deine Kinder bewachen – hier musst du genau darauf achten, inwieweit das im Interesse aller ist.
Wieviel Bewegung braucht ein Deutscher Schäferhund?
Er braucht jede Menge Auslauf und Beschäftigung. Deshalb wäre es gut, wenn du ein Haus mit Garten hättest. Ausgiebige Spaziergänge mit dem Deutschen Schäferhund sind auf jeden Fall Pflicht. Wichtig ist auch die geistige und körperliche Fitness des Tieres, die durch Hundesport gefördert werden kann.
Generell bietet sich jede Art des Hundesports an. Aktive Sportarten wie Agility eigenen sich hervorragend für geistige wie auch körperliche Fitness. Die optimale Auslastung für den Schäferhund bietet der Schutzhundesport, hier kann er auch der Nasenarbeit nachgehen. Die Hunde zeigen zudem viel Freude bei allen Aufgaben, wo sie ihren Verstand und ihre Sinne einsetzen können. Unausgelastete Shäferhunde beschäftigen sich selbst und das ist nicht immer im Sinne des Besitzers.
Achtung: Vor dem sportlichen Einsatz solltest du deinen Vierbeiner auf Gelenkerkrankungen untersuchen lassen, da er hier leider sehr anfällig ist. Auch ein gesunder Hund darf im Welpenalter nicht zu stark gefordert werden.
Aussehen des Deutschen Schäferhundes
Fell und Farbschläge:
Beim Deutschen Schäferhund gibt es zwei Haarvarietäten: die stockhaarige und die langhaarige Variante. Beide weisen auch eine deutliche Unterwolle auf. Stockhaar zeichnet sich durch dichtes, gerades und harsches Haar aus, das fest anliegt. Der Hals ist etwas länger und stärker behaart. Auch an den Rückseiten der Läufe ist das Haar länger und an der Rückseite der Hinterbeine bildet es sogenannte Hosen.
Langstockhaar ist lang, weich und liegt nur locker am Körper an. Hunde dieses Typs zeigen auch Fahnen (längeres Haar) an den Ohren und Läufen. Auch buschige Ruten und Hosen gehören dazu.
Den Deutschen Schäferhund gibt es in den Farben Schwarz mit rotbraunen, braunen gelben bis hellgrauen Abzeichen und Schwarz einfarbig sowie Grau mit dunklerer Wolkung, schwarzem Sattel und Maske.
Körperbau:
Laut FCI Rassestandard beträgt die Widerristhöhe bei Rüden 60 – 65 cm und bei Hündinnen 55-60 cm. Deutsche Schäferhunde sind mittelgroße, leicht gestreckte Hunde. Ihr Körperbau ist kräftig und weist eine gute Bemuskelung auf. Die stehenden Ohren zeigen nach vore, die Nase ist relativ lang und die Augen stehen leicht schräg. Das Gewicht eines ausgewachsenen Schäferhundes liegt bei ca. 35 kg.
Lebenserwartung und rassetypische Krankheiten
Der Deutsche Schäferhund kann bei guter Haltung 9 – 13 Jahre alt werden. Allerdings gibt es auch ein paar rassetypische Krankheiten, wie…
- Hüftdysplasie (HD)
- Ellbogendysplasie (ED)
- Degenerative Myelopathie (Neurologische Erkrankungen)
- Kongenitales Vestibularsyndrom (Störung des Gleichgewichts)
- Pankreasinsuffizienz (erblich bedingte Bauchspeicheldrüsenerkrankung)
- Epilepsie
- verschiedene Augenerkrankungen
- Tumorneigung
- Magendrehung
Hier kann man in vielen Fällen durch eine verantwortungsvolle Zuchtselektierung gegensteuern. Welpen sollten nur von nachweislich HD-freien Eltern gekauft werden.
Fell und Fellpflege
Der Schäferhund gilt als sehr robust, dies trifft auch auf die Fellpflege zu. Allerdings solltest du die langhaarigen Vertreter der Rasse mindesten zweimal pro Woche kämmen. Bei kurzhaarigen Tieren reicht ein Bürsten einmal pro Woche vorallem zum Fellwechsel.
Ernährung
Eine ausgewogene und hochwertige Ernährung dankt auch der Schäferhung mit einem langen und gesunden Hundeleben. Möglichst wenig Trockenfutter, hochwertiges Nassfutter oder BARF und ausreichend frisches Wasser sind die Grundpfeiler einer artgerechten Ernährung.
Achtung: Achte bei Welpen darauf, diese nicht zu überfüttern, orientiere dich lieber an der unteren Gewichtsgrenze. Ein zu schnelles Wachstum begünstigt Gelenkserkrankungen und hier ist der Schäferhund bereits vorbelastet. Zudem solltest du im ersten Lebensjahr ein Grünlippmuschel-Präparat zufüttern, um die Knorpelmasse optimal zu versorgen.
Wieviel kostet ein Welpe?
Ein Welpe kostet bei einem verantwortungsvollen Züchter ab 800 Euro aufwärts. Bitte kaufe keinen Welpen „am Straßenrand“ oder von Vermehrern, die nur aufs schnelle Geld aus sind.
Alternativ ist auch der örtliche Tierschutz eine gute Anlaufstelle, wenn du einem Hund eine zweite Chance auf ein glückliches Hundeleben geben möchtest.
Ausbildung und Erziehung
Eine gute Hundeschule, beginnend mit den Welpengruppen ist unabdingbar. Wenn du einem Hund aus zweiter Hand eine Chance geben möchtest, lohnen sich auch ein paar Euro extra für einen Hundetrainer, der das Verhalten des selbstbewussten Hundes genau unter die Lupe nimmt und dir wertvolle Tipps geben kann.
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Sein manchmal dominantes Verhalten musst du durch konsequente Erziehung in Griff bekommen. Er lernt schnell und leicht, ist wissbegierig und mit Eifer bei der Sache, aber er braucht liebevolle Strenge und eine klare Führung.
Fazit: Der Deutsche Schäferhund ist kein Anfängerhund! Wer aber einige grundlegende Dinge beachtet, einen seriösen Züchter aussucht und den Hund gut sozialisiert und trainiert, wird mit einem tollen Familienhund mit dem alle Spaß haben und der für seine Familie einsteht, belohnt.
Alles Liebe
Susanne