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Heilkräuter bieten auch unseren Stubentigern hilfreiche Unterstützung bei verschiedenen Krankheiten.
Da Katzen auf verschiedene ätherische Öle höchst sensibel reagieren oder sie überhaupt nicht vertragen, solltest du bei der Auswahl der Heilkräuter dennoch vorsichtig sein und dich vorab genau informieren. Teebaumöl beispielsweise ist für Katzen absolut tabu, ebenso wie alle Nadelbaumöle (Tanne, Kiefer..), Thymianöl, Pfefferminzöl, Zimtöl oder auch Oreganoöl und Eukalyptus.
Dennoch gibt es auch für unsere Samtpfoten Heilkräuter, die sie beim Gesundwerden unterstützen oder ihnen einfach gut tun. Welcher Katzenbesitzer kennt die Wirkung von Baldrian oder Katzenminze (Catnip) nicht? Beide wirken ausgleichend auf die Psyche der Tiere.
Für die Anwendung bei Katzen eignet sich wie auch bei den Hunden in erster Linie die getrocknete Pflanze oder eben ein Pflanzenteil bzw. daraus hergestellter Tee.
Da Katzen auf Veränderungen des Speiseplans durchaus eigenwillig reagieren können, muss man sich vorsichtig rantasten, was im Futter gerade noch akzeptiert wird und die Menge ggf. langsam erhöhen. Ein Tee aus getrockneter Katzenminze oder auch ein Baldrianaufguss wird in aller Regel leichter angenommen als bittere Substanzen.
Hier ein paar Heilkräuter und ihre Einsatzgebiete
Birkenblätter
Hier werden Blätter, aber auch Knospen oder ein sogenannter Presssaft verwendet.
Die enthaltenen Inhaltsstoffe der Birke (ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Saponine, Flavonoide, Harze und Vitamine) können als Trinkkur zum Durchspülen bei Harnwegsbeschwerden, aber auch Harngries verwendeet werden.
Auch Gelenksbeschwerden und Hautausschläge können durch einen Birkentee gelindert werden. Dennoch sollte man den Tee sehr schwach dosieren, um ihn für die empfindliche Katze verträglicher zu machen.
Eibisch
Vom Eibisch werden Wurzeln, Blätter und Blüten in der Phytotherapie verwendet.
Die Schleimstoffe im finden besonders im Bereich der Atemwegserkrankungen (auch bei felinem Asthma) Anwendung.
Gänseblümchen
Ein Tee aus Gänseblümchenblüten eignet sich hervorragend als Frühjahrskur.
Er wirkt entgiftend und regt den Stoffwechsel an. Gänseblümchen werden von manchen Katzen auch -frisch gepflückt und unters Futter gemischt – angenommen. Aber auch als Beigabe ins Trinkwasser gibt es hier kaum Probleme.
Brennessel und Goldrute
Beide Pflanzen finden bei Blasen- und Nierenproblemen ihre Anwendung. Da aber gerade die chronische Niereninsuffizienz (CNI) bei Katzen ein großes Thema ist, rate ich hier unbedingt zu fachkundlicher Beratung durch einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker. Als Begleittherapie können Brennessel und/oder Goldrute aber durchaus eine große Hilfe sein.
Heidelbeere und Holunder
Auch wenn beide streng genommen unter „Früchte“ fallen, sollten Sie in dieser Aufstellung nicht fehlen.
Beide Therapeutika können bei unterschiedlichsten Problemen im Magen-Darm-Trakt eingesetzt werden.
Auch Kamillentee findet hier seinen Einsatz.
Katzenkralle
Hier passt der Satz „Die Dosis macht das Gift“ genau! Bei der Dosierung aufpassen!
Es werden Wurzeln und Rinde der Pflanze verwendet.
Die Unterstützung des Immunsystems zählt ebenso wie Tumorhemmung zu den Haupteinsatzgebieten der Katzenkralle. Aber auch ihre antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften machen sie zu einem wertvollen Phytotherapeutikum bei Magen-Darm-Erkrankungen unterschiedlichster Ursache.
Aufgrund der penibel genauen Dosierung gehört die Anwendung dieses Therapeutikums in fachkundliche Hände!
Mariendistel
Die Mariendistel ist eines der wertvollsten Mittel zur Unterstützung bei akuten oder chronischen Leberproblemen.
Als Beigabe ins Futter oder auch als Tee ist die Mariendistel auch bei Entgiftungskuren eine hilfreiche Unterstützung.
Weißdorn
Die Blüten, Blätter und Früchte werden innerlich als Kraut oder Presssaft bei Herzproblemen eingesetzt. Um hier kein Risiko bei der Dosierung (Überdosierung kann zu Magen-Darm-Problemen führen) einzugehen, sollte man hier ein Fertigpräparat verwenden. Ich selbst arbeite hier gern mit homöopathischen Potenzen, da es meist eine Dauertherapie braucht und man so keine Nebenwirkungen befürchten muss.
Natürlich gibt es noch eine Reihe mehr verträglicher Pflanzen, die bei unseren Katzen eingesetzt werden können. Dennoch solltest du dich immer vorab informieren, denn gegen nahezu jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, die Frage ist nur: Welches?
In meiner Praxis höre ich immer mal wieder die Aussage: Ist ja „nur“ pflanzlich und damit ungefährlich. Diese Aussage ist schlichtweg falsch, denn auch Rittersporn und Fingerhut sind rein pflanzlich und dennoch tödlich. Diese beiden Heilkräuter werden beispielsweise nur als Homöopatikum eingesetzt.
Daher im Zweifelsfall immer mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker Rücksprache halten, damit hier nichts passiert. Richtig angewandt sind Phytotherapeutika eine tolle Alternative oder auch Unterstützung der Schulmedizin.
Hier gehts zu „Tea Time für Hunde und Katzen“ und „Heilkräuter für Hunde“.
Alles Liebe
Susanne