Lissabon – eine Stadt zum Verlieben
Lissabon begrüßt uns mit Sonne auf der Haut, der Duft von frisch gebackenem Pastel de Nata in der Luft, die Gassen voller Leben – und wir mittendrin. Es zieht uns in die Altstadt: Alfama, Graça, Baixa – jede Ecke ein kleines Abenteuer. Bunte Fliesen, kleine Cafés, Treppen, die plötzlich zu herrlichen Aussichtspunkten führen. Einmal stolpern wir fast über eine Katze, die mitten auf der Treppe posiert – typisch Lissabon!

Geheimtipps Lissabon: Straßenbahn 12 statt 28 für entspanntes Sightseeing
Die legendäre Straßenbahn 28 ist weltberühmt, aber das weiß leider auch die ganze Welt und ganz ehrlich: Wir wollten nicht im Gedränge stehen wie berühmten Sardinen aus Lissabon.

Stattdessen nehmen wir die 12er Linie – ein echter Geheimtipp! Ruhiger, charmant und genauso fotogen, schlängelt sie sich durch die historischen Gassen.
Diesen Tipp haben wir von einem Local bekommen: Wenn es die Linie 28 sein soll, dann am Friedhof einsteigen, da ist die Chance auf einen freien Platz am größten.
Belem Sehenswürdigkeiten: Hieronymitenkloster, Entdeckerdenkmal & Pastéis de Belém

Belem beeindruckt uns mit dem Hieronymitenkloster und dem Entdeckerdenkmal, der Torre dé Belem wird leider gerade renoviert. Die Architektur ist majestätisch, die Plätze weitläufig, und man spürt die Geschichte Portugals in jedem Stein. Natürlich durften die originalen Pastéis de Belém nicht fehlen. Ein Biss, und wir verstehen sofort, warum sie so berühmt sind – himmlisch!
Lissabon Streetart entdecken: Bordalo II, Mädchen mit der Nelke & die Nelkenrevolution
Die Streetart-Szene Lissabons ist ein echtes Freiluft-Museum: Überall trifft man auf farbenfrohe Murals, von Bordalo II, dessen recycelte Kunst Tiere zeigt und auf originelle Weise auf die Notwendigkeit von Umweltschutz aufmerksam macht, bis zu Werken anderer Künstler, die humorvoll, politisch oder einfach nur schön sind. Besonders berührt hat uns das Mädchen mit der Nelke, das an die friedliche Nelkenrevolution von 1974 erinnert.

Die Geschichte dahinter ist legendär: Am Morgen des 25. April arbeitete die Kellnerin Celeste Caeiro in einem Schnellrestaurant in Lissabon. Sie nahm rote und weiße Nelken mit nach Hause – und als sie auf Soldaten am Rossio-Platz traf, steckte sie ihnen die Blumen in die Gewehrläufe. Dieser kleine, mutige Akt ohne Gewalt wurde zum Symbol der Revolution, die die portugiesische Diktatur beendete. Es ist beeindruckend, wie Streetart hier Geschichte lebendig macht – und uns beim Bummeln durch die Straßen immer wieder staunen lässt.
Tuk-Tuk Tour in Lissabon mit Nicole: Insider-Tipps & Tapas-to-go
Ein besonderes Highlight war unsere Tuk-Tuk-Fahrt mit Nicole. Sie betreibt zusammen mit ihrem Mann das kleine Tuk-Tuk-Unternehmen Nicifeel-Lisboa und bietet charmante Stadttouren voller Geschichten, Insider-Tipps und Überraschungen an. Wer Lust hat, kann sogar Tapas-to-go direkt im Tuk-Tuk genießen – eine geniale Idee, die wir beim nächsten Mal unbedingt ausprobieren wollen.

Während wir durch die engen Gassen kurven, erzählt Nicole witzige Anekdoten über die Stadt, ihre Lieblingsorte und die kleinen Eigenheiten Lissabons. Wir rattern über Kopfsteinpflaster, nehmen halsbrecherische Kurven mit Schwung und fühlen uns wie auf einer Achterbahn durch die Altstadt – nur mit viel mehr Spaß und ganz viel Geschichte, die Nicole mit ihrer herzlichen Art immer wieder einstreut.
Kulinarische Highlights in Lissabon: Bacalhau à Brás Rezept und Tipps
Kulinarisch hat uns Bacalhau à Brás begeistert – der klassische portugiesische Kabeljau mit Eiern, Zwiebeln und knusprigen Kartoffelsticks, einfach köstlich. Perfekt für ein typisches Abendessen in der Altstadt, dazu ein spritziger Weisswein und Fadoklänge überall.

Schnelles Rezept für zuhause:
400 g gesalzenen Kabeljau über Nacht wässern
In kleine Stücke zupfen und in Olivenöl mit Zwiebeln anbraten
3–4 Eier verquirlen, mit dem Fisch mischen
Dünne, knusprige Kartoffelsticks unterheben
Mit Petersilie garnieren und heiß servieren – ein Stück Lissabon auf dem Teller!
Tagesausflug nach Cascais: Festa do Mar, Strand & Meeresflair
Cascais: Sonne, Meer, charmante kleine Gassen – und das Festa do Mar! Musik, Tanzen, Wein und gute Laune – wir werden sofort von der ausgelassenen Stimmung angesteckt. Barfuß am Strand, ein Glas weißen Sangria in der Hand, genießen wir das bunte Treiben bis die Sonne untergeht.

Expo-Gelände Lissabon: Gondelfahrt & der Luchs von Bordalo II
Das Expo-Gelände am Tejo beeindruckt mit moderner Architektur, weitläufigen Plätzen und tollen Aussichten. Hier steht auch der berühmte Luchs von Bordalo II in seiner ganzen Größe – 20 Meter hoch, aus recyceltem Müll gefertigt, ein echtes Highlight, wir kommen aus dem Staunen nicht raus.

Wir steigen in die Telecabine, die über das Gelände schwebt, genießen den fantastischen Blick auf den Fluss, die Brücke des 25. April und das beeindruckende Gelände.
Flohmarkt Lissabon: Feira da Ladra – Wo Diebe ihre Beute verkaufen
Der Feira da Ladra ist Lissabons ältester und bekanntester Flohmarkt. Er findet dienstags und samstags von 9 bis 18 Uhr auf dem Campo de Santa Clara statt – direkt hinter dem beeindruckenden Panteão Nacional. Hier gibt es alles: von antiken Möbeln über Vintage-Kleidung bis hin zu kuriosen Fundstücken. Der Name „Feira da Ladra“ bedeutet übersetzt „Markt der Diebin“. Locals scherzen: Die Verkäufer bieten hier den Touristen ihre Geldbörsen wieder an, die sie zuvor „erworben“ haben – natürlich mit Augenzwinkern.
Der Markt hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1272 zurückreicht und ist ein wahres Paradies für Schnäppchenjäger und Liebhaber des Unikaten. Ein Bummel über den Markt ist wie eine Zeitreise durch Lissabons Vergangenheit – und wer weiß, vielleicht findet man ja das ein oder andere „gestohlene“ Schnäppchen.
Wir stöbern durch Vintage-Klamotten, alte Schallplatten und kurioses Allerlei. Ich entdecke ein Paar tolle Hummer-Ohrringe und wir genießen das bunte Treiben auf dem Platz.
Abendprogramm in Lissabon: Elevador Santa Justa, Fado & versteckte Cafés
Natürlich haben wir auch den Elevador Santa Justa erklommen – super Aussicht, perfekt für Fotos. Abends gibt es nochmal Fado in kleinen Lokalen der Altstadt – melancholisch, echt, Gänsehaut inklusive. Wer sich abseits der Touristenströme bewegt, sollte unbedingt die versteckten Cafés in Alfama und Graça entdecken – oft wartet dort der beste Bica (portugiesischer Espresso) auf einen und man kommt mit den Locals ins Plaudern.

Dank an die VHS Olching: Wellbeing in Nature
Ein Dankeschön geht an das Erasmus-Programm der VHS Olching, das uns diese unvergessliche Reise im Rahmen einer Fortbildung ermöglicht hat. In unserem Kurs „Wellbeing in Nature“ haben wir viel gelernt – und in unserer freien Zeit konnten wir Lissabons Vielfalt entdecken. Danke dafür!
Hier als Tipp noch ein Reiseführer, den wir sehr gern genutzt haben:

Alles Liebe, Susanne