Campingurlaub boomt!
Wir haben unseren Dacia Duster zum Wohnmobil auf Zeit umgebaut, gemäß dem Motto „Platz ist in der kleinsten Hütte“, aber für einen Campingurlaub mit Hund wäre es auf Dauer wohl doch zu eng.
Gut dass es Anbieter gibt, die eine entsprechende Ausstattung gleich mit an Bord haben, wie Waumobil.de oder Dogliner. Grundsätzlich sollte man diese Urlaubsform erst einmal testen, bevor man sich einen Zweitwohnsitz mit vier Rädern zulegt.
Was für den einen Freiheit und Abenteuer, kann für den anderen dann doch Stress und mangelnden Komfort bedeuten, also ausprobieren….wir finden es toll!
Inhaltsverzeichnis:
Gute Planung ist wichtig!
Wenn dein Hund das Wohnmobil nicht kennt, solltest du ihn in aller Ruhe damit vertraut machen, etwas Eigengeruch in Form von Kuscheldecken oder Körbchen sowie eine Probefahrt mit Belohnung und Streicheleinheiten und die erste Hürde ist genommen. Optimal wäre natürlich eine Probenacht bevor es wirklich losgeht. Wichtig ist auch ein Liegeplatz, der sich mit einem Gurt verbinden lässt, Anschnallpflicht gilt auch für Vierbeiner oder er reist in einer gesicherten Hundebox, manche Hunde fühlen sich in „ihrer Box“ sogar wohler.
Ein paar Grundregeln erleichtern das Leben
- Dein Hund muss das Autofahren vertragen und gewohnt sein, sonst sind längere Strecken für alle Beteiligten eine Qual
- Den Hund nicht alleine im Camper lassen, wenn ihr nicht auf einem gesicherten Platz steht. Im schlimmsten Fall wird der Camper gestohlen und der Hund gleich mit.
- Den Hund auch am Campingplatz und in eurem Beisein nicht ohne Klimaanlage im Womo lassen, wenn er nicht selbst rausgehen kann
- Den Hund vor und während der Fahrt nicht füttern, bei regelmäßigen Pausen Wasser anbieten
- Bei sensiblen Hunden Futterumstellungen vermeiden
- Stilles Mineralwasser als Trinkwasser anbieten, um Verunreinigungen auszuschließen
- Bei Auslandsreisen im Vorfeld klären, welche Impfungen nötig sind und ob es sonst besondere Regeln gibt. (siehe hierzu die EU Verordnung 576/2013)
Der Campingplatz
Beim Campingplatz der Wahl abklären, ob Hunde erlaubt sind. In vielen Reiseführern ist das auch extra angegeben. Manche Campingplätze haben sogar Hundeschwimmbecken, Hundeduschen und vieles mehr im Programm, wie beispielsweise der wunderschöne Campingplatz Seiseralm in Südtirol.
Anleinen ist auf den meisten Plätzen Pflicht, daher an eine ausreichend lange Leine denken, damit dein Hund selbst wählen kann, wo er liegen möchte und wieviel Sonne ihm gut tut.
Diese beiden Bücher aus der Coolcamping Serie bieten viele Informationen
„Leben, fahren, wohnen, frei sein“ bzw. „80 sensationelle Plätze zum Zelten“ – die Untertitel sagen eigentlich schon alles.
Dieses Wohnmobil-Buch ist gerade für Einsteiger aber auch für „alte Hasen“ eine wahre Fundgrube. Viele praktische Tipps, Packlisten, Für und Wider der verschiedenen Wohnmobiltypen, diverse Bedienungsanleitungen, die das Leben leichter machen (und angenehmer…denn ein stinkender Abwassertank kann den Traumplatz schnell in eine Güllegrube verwandeln) und natürlich Stellplatzinformationen. Es erklärt dir, worauf du achten sollst, wann und wo wildes Campen möglich ist und vieles mehr.
Abgerundet durch vier traumhafte Reiserouten in alle Himmelsrichtungen, gespickt mit Infos zu den einzelnen Routen, mögliche Abzweigungen und Geheimtipps sowie natürlich besondere Camping- und Stellplätze, die aus dem Urlaub einen Traumurlaub machen.
80 sensationelle Orte zum Campen in ganz Europa, von Berlin Mitte bis Antiparos, von Seefeld am Bodensee bis nach Glavotok in Kroatien, auf einer Insel vor Peniche in Portugal, auf die man nur mit dem Fischerboot kommt, im Tipi in Folbeix, Frankreich, direkt vor der Eigernordwand.
Es sind immer „besondere Plätze“, die Lage, der Ausblick oder auch eine besondere Atmosphäre sind wichtiger als die Menge der Steckdosenanschlüsse und Duschkabinen.
Schon beim Lesen der beiden Bücher kann man die Begeisterung der Autoren spüren, hier wird nicht nur theoretisches Wissen weitergegeben, es sind Camper mit Leib und Seele, die hier am Werk waren.
Beide Bücher sind beim Haffmans Verlag erschienen und kostet je 22,95 Euro.
Packliste für den Vierbeiner
- Reiseunterlagen, Impfpass und Versicherungspolicen
- Hundemarke oder Halsband mit Infos, wo du im Urlaub erreichbar bist bzw. mit der Handynummer, falls dein Hund doch mal auf Entdeckungsreise geht und nicht mehr zurück findet
- Reiseapotheke
- Evtl. eine Bestätigung des Campingplatzes, dass Hunde erlaubt sind. Achtung: Manche Campingplätze verbieten beispielsweise sogenannte Listenhunde obwohl andere Hunde willkommen sind
- Hundebett, Kuscheldecken, Transportbox und Lieblingsspielzeug
- Futtervorräte, Leckerlies nicht vergessen (Dosenöffner)
- Fressnapf und Wasserschüssel (gibts auch faltbar)
- Handtücher in ausreichender Menge
- Laken und Tücher, praktisch zum Schattenspenden oder zum Abdecken von Liegeflächen
- Kotbeutel und Schaufeln
- Sonnencreme (bzw. Kälteschutz bei Wintercampern)
- Maulkorb (Landesvorschriften beachten)
- Schwimmweste, Hundeschuhe je nach Bedarf
- Schleppleine und Sturmhering zum Befestigen, es sind nicht überall Möglichkeiten vorhanden
- evtl. Hundeanhänger für größere Touren, auch die gibt es mittlerweile faltbar
Rücksicht und Anstand gehören ins Reisegepäck
Auch wenn es auf einem Campingplatz locker zugeht, denk bite dran, dass nicht jeder deine Begeisterung für Hunde teilt.
- Manche Leute haben Angst vor Hunden
- Wenn Hunde an einem Strandabschnitt oder am Pool verboten sind, haltet euch daran
- Dauerndes Gebell ist nicht lustig und der Hund ist auch kein „toller Wachhund“, sondern einfach lästig.
- Große und kleine Geschäfte werden selbstverständlich außerhalb vom Campingplatz oder nur auf speziellen „Hundewiesen“ gemacht und anschließend auch weggeräumt.
Es wäre doch schade, wenn sich das Angebot an „Hier sind Hunde willkommen-Plätzen“ mit der Zeit wieder verringern würde, weil es ein paar Unverbesserliche gibt. Das Motto „Nach mit die Sintflut“ darf hier nicht gelten, Anstand und Respekt sollten auch einen Platz im Reisegepäck haben.
Ein ganz besonderes Buch möchte ich euch noch empfehlen, da es für Campingurlauber mit Hunden eine Fülle von Informationen bietet: 99 x Wohnmobilurlaub mit dem Hund!
Neben landesspezifischen Eigenheiten findet ihr Informationen zur Reiseapotheke, den Top Ten der Camping- und Stellplätze, unzählige Praxistipps, Notfallmanagement, ein fünfsprachiges Wörterbuch mit Übersetzungshilfen für Tierarztbesuche.
Witzig sind auch ein paar schlagfertige Kommentare auf die immer gleichen Fragen:
– Hört der? Ja, er reagiert nur nicht
– Mag der Kinder? Ja, aber noch lieber mag er sein normales Futter.
Dieses Buch ist neu beim Bruckmann Verlag erschienen, kostet 14,99 Euro und bietet eine wahre Fundgrube an Ratschlägen und Ideen.
Das schöne am Campen ist, dass manchmal einfach alles anders kommt, als geplant.
- Die Route wird geändert, weil es am geplanten Zielort doch regnet.
- Aus einem Abstecher wird eine ganze Woche, weil man so nette Leute getroffen hat.
- Und überhaupt ist es einfach schön, wenn mal nicht alles durchgeplant ist und man sich in den Tag treiben lassen kann.
Daher mein Tipp: Verplant nicht den ganzen Urlaub, lasst euch Freiräume für Unvorhergesehenes, aber vergesst die wichtigen Dinge nicht (Packliste, Unterlagen etc.), denn es ist leider oft ganz schnell Schluss mit Lustig, wenn man an der Grenze steht und der Hund in Quarantäne soll, weil man das Impfbuch zuhause vergessen hat.
Da wir gern mit unserem „Daciamobil“ in Österreich Urlaub machen, habe ich mich hier gezielt nach etwas abgelegenen Orten umgesehen und bin auf das Buch „Die besten Wohnmobilstellplätze Österreich“ gestossen. Stellplätze sind keine Campingplätze, aber gerade die hier vorgestellten Plätze gleichen weniger Komfort durch ihre traumhafte Lage oder besondere Angebote (Keine Stellplatzgebühr, dafür sollte eine Weinprobe beim angrenzenden Weingut gemacht werden) wieder aus. Bei uns liegt dieses Buch im Handschuhfach, da wir oft nicht da gelandet sind, wo wir ursprünglich geplant hatten und dank der GPS Daten im Buch schnell einen Traumplatz gefunden haben.
Eine tollen Urlaub und eine schöne Zeit
Susanne und Andi
mit Grüßen aus dem „Daciamobil“