Spielaggression? Futteraggression?

Zwei weitere mögliche Formen von Aggression im Katzenhaushalt

aggression_katzenHast du dich bei einem wilden Spiel deiner Katzen auch schon mal gefragt, ob das wirklich noch Spiel oder schon ein erst zu nehmender Kampf ist? Endet das Spiel gern auch mal mit blutenden Händen? Lauert dir deine Katze auf und attackiert schmerzhaft Füße und Waden?

Ich möchte dir hier die Unterschiede zwischen einer „netten Rauferei“ und einer Spielaggression aufzeigen. Du erfährst, welche Ursachen es gibt und was du tun kannst, um das Zusammenleben von Zwei- und Vierbeinern zu verbessern!

Oft haben Halter von mehreren Katzen die Befürchtung, dass ihre Katzen sich nicht verstehen, ernstlich miteinander kämpfen und die Tiere womöglich dauerhaft getrennt werden müssen. Bei genauerem Hinsehen wir dann meist klar, dass es sich um eine katzentypische Rauferei handelt. Eher selten schlagen solche Spiele in Aggression um.

Aber dennoch gibt es sie – die Spielaggression
Auffallend ist, dass es in der Regel Parallelen in der Vita der Katzen gibt!

Was kannst du also tun, damit es gar nicht soweit kommt?

Was kannst du tun, wenn du die Problematik erkennst:

Die Futteraggression, eine oft verkannte Aggressionsform

Leider sind sehr häufig wir Menschen schuld daran, wenn Katzen in Zusammenhang mit Futter aggressiv werden:

futteraggressionDiese Verhaltensweise sind nicht „normal“, sie weisen eindeutig darauf hin, dass es für die Katze im Zusammenhang mit dem Futter einen oder mehrere Stress-Faktoren gibt, die zu aggressivem Verhalten führen.

Doch welche Faktoren sind dies und was kannst du tun um deinen Katzen zu einer stressfreien, entspannten Nahrungsaufnahme zu verhelfen?

  1. Futterplatz: wähle eine ruhige Stelle in der Wohnung, an der die Katze ihren Futterplatz eingerichtet bekommt. Die verwendeten Näpfe sollten möglichst weit sein, mit keinem all zu hohen Rand -> ist der Napf zu klein stößt die Katzen mit den Vibrissen (Schnurrhaare) am Rand an oder diese werden sogar nach hinten gebogen, dies ist für die Katzen äusserst unangenehm
  2. Gerade wenn schon Aggressionen gezeigt werden oder sich Katzen neu kennen lernen:
    zwinge sie nicht zu nah beieinander oder sogar aus einem Napf zu fressen.
    Jeder hat seinen (reich gefüllten) Napf in beruhigendem Abstand zum Artgenossen
  3. Artgerechtes Futter: genau wie uns Menschen macht Hunger auch Katzen aggressiv! Daher sollte das Futter für die Katze artgerecht, nahrhaft und gut sättigend sein. Da Katzen Häppchen-Fresser sind, sollte idealerweise den ganzen Tag Futter zur Verfügung stehen, sodass deine Katze immer wenn sie Appetit hat, Futter zur Verfügung hat. (artgerechtes Futter ist ein hochwertiges Naßfutter mit hohem Fleischanteil, ohne Zucker und ohne Getreide oder aber mit dem nötigen Wissen zusammengestellte BARF-Rationen!)
  4. Futtermenge: gerade Kitten werden häufig (und völlig zurecht) als kleine siebenköpfige
    Raupen bezeichnet! Es ist unglaublich, welche Mengen ein gesundes, aktives Kitten in oder
    vor einem Wachstumsschub in sich rein schaufeln kann und es ist wichtig, dass die Kleinen das auch dürfen! Auch im Erwachsenenalter macht es aus meiner Sicht absolut keinen Sinn eine gesunde Katze, bei artgerechter Fütterung, in der Menge zu reglementieren.

Du siehst, es ist gar nicht so schwer, die Weichen gleich am Anfang richtig zu stellen. Wenn du dann mögliche Anzeichen noch erkennst und richtig deuten kannst, steht einem entspannten Zusammenleben in den meisten Fällen nichts im Wege.

spielaggressionÜberlege dir gerade bei einem Kitten immer, ob das Verhalten, zu dem du es oft selbst animierst, auch im Erwachsenenalter noch gewünscht wird.

Ein Kitten, dass die Jeans hochkrabbelt ist süß, wenn du „fünf Kilo Katze am Hosenbein hängen hast“, hat der Spaß schnell ein Ende!

Ich wünsche dir und deinen Stubentigern eine gute Zeit.

Liebe Grüße

Susanne

Logo_KatrinFür diesen Artikel möchte ich mich bei der Katzenpsychologin Katrin Knispel www.verstehedeinekatze.de bedanken.