Sie sehen aus wie kleine Wolken auf vier Pfoten, sind charmant, verspielt und wollen vor allem eins: dabei sein! Die Bichon-Gruppe umfasst mehrere Rassen, die oft miteinander verwechselt werden – zu Unrecht, denn jede hat ihren eigenen Charakter. Heute stelle ich dir den Bichon Frisé, Bologneser, Havaneser, Malteser, Coton de Tuléar und das Löwchen genauer vor – inklusive ihrer Unterschiede, Besonderheiten und Eignung für dich und deine Familie.
Inhaltsverzeichnis:
Geschichte und Herkunft der Bichons
Die Bichons stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum – mit Wurzeln, die weit bis ins Mittelalter zurückreichen. Oft wurden sie als Schoßhunde von Adligen gehalten, was man ihrem Selbstbewusstsein bis heute ansieht.
Bichon Frisé: Entstand auf Teneriffa und wurde später in Frankreich zum Modehund.
Malteser: Eine der ältesten Hunderassen überhaupt – schon in der Antike beliebt.
Bologneser: Ursprünglich aus Italien, benannt nach der Stadt Bologna.
Havaneser: Nationalhund Kubas – durch spanische Seefahrer dorthin gebracht.
Coton de Tuléar: Kommt aus Madagaskar, sein „Baumwollfell“ ist legendär.
Löwchen: Europäischer Zierhund mit der berühmten Löwenschur – eine der seltensten Hunderassen der Welt.
Herkunft | Je nach Art unterschiedliche Herkunftsländer |
Größe | 20 – 33 cm – je nach Art |
Farben | verschieden |
FCI-Nummer | 215 (Bichon Frisée) – 196 (Bologneser) – 250 (Havaneser) – 65 (Malteser) – 283 (Colon de Tuléar) – 233 (Löwchen) |
Gesundheit | Patellaluxation, Zahnprobleme, Augenprobleme |
Besonderheiten | Für ihre Größe sind sie sehr bewegungsfreudige Wirbelwinde |

Charakter und Wesen der keinen Wirbelwinde
Eines haben alle Bichons gemeinsam: Sie sind fröhlich, menschenbezogen und echte Charmebolzen. Ihre Wurzeln als Begleithunde merkt man ihnen deutlich an. Sie brauchen engen Kontakt zu ihren Menschen, sind meist freundlich zu Kindern, anderen Hunden und sogar Katzen.
Bichon Frisé (FCI 215): Selbstbewusst, verspielt, mit einem Hauch Clown im Blut. Sehr sozial, manchmal etwas dickköpfig.
Bologneser (FCI 196): Eher ruhig, sensibel und sehr anhänglich. Ideal für Menschen mit viel Zeit.
Havaneser (FCI 250): Der fröhlichste unter den Bichons. Ein kleiner Entertainer mit großem Herzen und viel Temperament.
Malteser (FCI 65): Elegant, wachsam, sehr menschenbezogen. Liebt es, verwöhnt zu werden, ist aber nicht wehleidig.
Coton de Tuléar (FCI 283): Lebenslustig, verspielt, verschmust. Besonders kinderlieb und charmant.
Löwchen (FCI 233): Temperamentvoll, wachsam, intelligent. Hat einen eigenen Kopf, aber ein gutes Herz.
Der Bichon als Familienhund
Die meisten Bichons sind ausgezeichnete Familienhunde – wenn man genug Zeit für sie hat. Sie wollen dabei sein, mittendrin statt nur dabei. Alleinsein liegt ihnen nicht. Wer viel arbeitet oder einen „funktionalen“ Hund sucht, wird hier nicht glücklich.
Für Familien mit Kindern, ältere Menschen oder auch Anfänger sind Bichons ideal – sofern man sich auf die Fellpflege einlässt (dazu später mehr).
Der Havaneser und der Coton de Tuléar gelten als besonders familienfreundlich, während der Bologneser etwas sensibler ist und in einer ruhigeren Umgebung besser aufgehoben ist.
Wieviel Sport und Bewegung braucht der Bichon?
Eins vorweg, die Hunde sind klein, aber keine Couchpotatoes. Sie lieben Spaziergänge, Apportierspiele, kleine Tricks und manche sogar Agility oder Dog Dancing.
Havaneser und Coton sind besonders verspielt und aktiv.
Bologneser und Malteser brauchen weniger Action, freuen sich aber über Aufmerksamkeit.
Das Löwchen ist überraschend sportlich – da steckt Temperament drin!
Der Bichon Frisé ist verspielt, aber ausgeglichen – eine gute Mitte.

Körperbau und Größe der unterschiedlichen Bichon-Arten:
Bichons sind kleine Hunde, aber durchaus robust gebaut. Sie sind kompakt, gut proportioniert und wirken trotz ihres Fellvolumens nicht zierlich.
Die Unterschiede der einzelnen Rassen:
Bichon Frisé: 23–28 cm, 5–7 kg
Bologneser: 25–30 cm, 2,5–4 kg
Havaneser: 23–27 cm, 4,5–7,5 kg
Malteser: 20–25 cm, 3–4 kg
Coton de Tuléar: 23–28 cm, 4–6 kg
Löwchen: 25–33 cm, 5–8 kg
Bichon – schön, sind sie alle, wo liegen die Unterschiede?
Alle Bichons haben weiches, langes oder lockiges Fell ohne Unterwolle – das sorgt für den typischen „Plüsch-Look“. Farblich gibt es Varianten:
Bichon Frisé: Reinweiß, gelockt wie ein Wattebausch.
Bologneser: Reinweiß, zart gewellt.
Havaneser: Vielfarbig! Von Weiß über Beige bis Schoko – alles erlaubt.
Malteser: Reinweiß, lang und seidig.
Coton de Tuléar: Weiß mit gelegentlichen Abzeichen, watteartig.
Löwchen: Alle Farben erlaubt, typische Löwenschur (Vorderteil lang, Hinterteil geschoren).

Gesundheitliche Probleme bei fast allen Bichon-Rassen:
Bichons werden meist 12–16 Jahre alt, manche sogar älter. Sie gelten als robust, haben aber – je nach Rasse – einige Anfälligkeiten:
Die meisten Probleme bei Bichons sind gut behandelbar oder vermeidbar, wenn du auf gute Zucht, regelmäßige Kontrollen und Pflege achtest. Besonders bei den Mini-Rassen ist die Vorsorge besonders wichtig.
1. Patellaluxation (häufig bei Havaneser, Malteser, Bichon Frisé, Löwchen):
Die Kniescheibe springt dabei aus ihrer normalen Position. Leichte Formen können kaum Probleme machen, schwere Fälle benötigen eine OP. Betroffene Hunde zeigen Lahmheit oder hüpfen kurz auf drei Beinen.
Tipp: Achte bei der Zucht auf einen Nachweis „frei von Patellaluxation“.
2. Zahnstein und Parodontitis:
Kleine Hunderassen haben oft eng stehende Zähne – das begünstigt Zahnsteinbildung, Entzündungen und im schlimmsten Fall Zahnverlust. Mundgeruch ist ein erstes Warnzeichen.
3. Übermäßiger Tränenfluss (besonders Malteser & Bologneser):
Die Tränenflüssigkeit läuft nicht richtig ab und verursacht braune Verfärbungen unter den Augen („Tränenrinnen“). Ursache kann eine Verstopfung des Tränenkanals oder eine Fehlstellung sein.
4. Allergien & Hautprobleme (vor allem beim Bichon Frisé und Coton de Tuléar):
Manche Bichons reagieren empfindlich auf Umweltallergene, Futter oder Parasiten (wie Milben). Symptome sind Juckreiz, Rötungen, schuppige Haut oder Hot Spots.
5. Erbliche Augenkrankheiten (besonders bei Havaneser, Löwchen, Malteser):
Dazu zählen progressive Retinaatrophie (PRA), Katarakte oder distichiasis (Fehlstellung der Wimpern). Diese können zu Einschränkungen bis hin zur Erblindung führen.
Tipp: Seriöse Züchter lassen die Elterntiere auf genetische Augenkrankheiten testen.

Rassespezifische Besonderheiten:
Havaneser: Neigen zu Patellaluxation, Zahnstein und erblichen Augenkrankheiten. Seltener treten Herzprobleme auf (z. B. Mitralklappenerkrankung im Alter).
Bichon Frisé: Neben Patella- und Hautproblemen kann auch eine Hüftdysplasie auftreten – bei kleinen Hunden eher selten, aber möglich.
Malteser: Zahnprobleme, Tränenfluss, manchmal auch Leber-Shunts (eine angeborene Fehlbildung der Lebergefäße) – daher frühzeitige Gesundheitschecks wichtig.
Bologneser: Relativ robust, aber anfällig für Tränenfluss, Patellaluxation und gelegentlich epileptische Anfälle.
Coton de Tuléar: Neben Hautempfindlichkeit und Zahnstein sind genetisch bedingte Herzkrankheiten (wie die dilatative Kardiomyopathie) sehr selten, aber bekannt.
Löwchen: Wegen ihrer Seltenheit recht gut kontrolliert – gelegentlich Patellaluxation, selten Augenerkrankungen. Insgesamt eine der robusteren Bichon-Varianten.
Die Fellpflege – oft eine Herausforderung
Das Fell der Bichons sieht traumhaft aus – aber nur mit regelmäßiger Pflege!
Tägliches Bürsten (bei langhaarigen Rassen), monatliches Baden und regelmäßiges Schneiden (vor allem beim Bichon Frisé und Löwchen) sind Pflicht. Sonst verfilzt das Fell und der Hund leidet.

Ausbildung und Erziehung
Intelligent – aber manchmal stur. So lassen sich die meisten Bichons gut zusammenfassen.
Sie lernen gern, lieben Lob und Aufmerksamkeit – aber dulden keine Härte. Konsequenz, Geduld und Spaß sind der Schlüssel.
Sie reagieren gut auf Clickertraining, Tricks und kleine Aufgaben – ideal für Familien mit Kindern. Das Löwchen und der Havaneser gelten als besonders gelehrig.
Fazit:
Die Bichons sind wahre Herzenshunde – klein, charmant, freundlich und treue Begleiter auf Lebenszeit. Sie sind perfekte Familienmitglieder für alle, die Zeit, Geduld und Lust auf auf Bewegung haben.
Aber Vorsicht: Wer denkt, ein kleiner Hund sei pflegeleicht, wird hier schnell eines Besseren belehrt. Die tägliche Pflege, die emotionale Nähe und ihre Anhänglichkeit fordern deine Aufmerksamkeit. Wenn du das leisten kannst, bekommst du einen lebensfrohen Begleiter, der dich mit einem Blick verzaubert.
Liebe Grüße
Susanne