Psychische Alterserscheinungen bei Hund und Katze

Altern Hund Katze

Anzeichen, Reaktionen und Tipps zur Unterstützung für unsere Senioren

So wie wir Menschen altern, tun es auch unsere Fellnasen. Dabei verändern sich nicht nur der Körper, sondern auch der Geist unserer Hunde und Katzen. Doch wie erkennt man, ob die Fellnasen psychische Alterserscheinungen zeigen? Und vor allem: Was kann man tun, um ihnen das Leben im höheren Alter zu erleichtern und zu fördern?

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Das Schlafbedürfnis wird mit dem Alter höher, oft sind die Tiere aber nachts unruhig

Anzeichen für psychische Alterserscheinungen

Die ersten Anzeichen für das Altern bei Hund und Katze sind oft nicht so offensichtlich, vor allem, wenn es um die geistige Gesundheit geht. Doch es gibt einige Hinweise, auf die du achten solltest:

  • Desorientierung und Verwirrung: Dein Hund oder deine Katze scheint manchmal den Bezug zur Umgebung zu verlieren? Vielleicht läuft er/sie plötzlich im Kreis, stößt gegen Möbel oder scheint an vertrauten Orten „verloren“ zu sein. Dies sind häufige Anzeichen für kognitive Dysfunktion, auch bekannt als „Hundesenilität“ oder „Katzen-Altersdemenz“.
  • Veränderte Schlafgewohnheiten: Wenn dein Haustier plötzlich viel mehr schläft als sonst oder nachts unruhig wird, kann das ein Hinweis auf geistige Veränderungen sein. In vielen Fällen entwickeln ältere Tiere ein gestörtes Schlaf-Wach-Verhalten.
  • Verlust an Interesse oder verminderte Interaktion: Ein anfangs verspielter Hund oder eine Katze, die ihre Besitzer früher immer um Aufmerksamkeit bat, zeigt plötzlich weniger Interesse an Spielen oder Streicheleinheiten? Das kann auf eine altersbedingte Veränderung im Verhalten hindeuten.
  • Veränderte Kommunikation: Manche Tiere, die vorher klar in ihrer Kommunikation waren, können im Alter plötzlich weniger reagieren oder ungewöhnlich laut oder auch ruhiger werden.

Was kannst du tun, wenn dir Defizite auffallen?

Wenn du erste Anzeichen von psychischen Alterserscheinungen bei deinem Hund oder deiner Katze bemerkst, solltest du nicht in Panik verfallen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du dein Haustier unterstützen kannst:

  • Tierarztbesuch: Zunächst ist es wichtig, die körperliche Gesundheit deines Tieres abzuklären. Manchmal können körperliche Beschwerden wie Schmerzen, Seh- oder Hörprobleme das Verhalten beeinflussen und sind vielleicht die wahre Ursache der Symptome.
  • Geistige Stimulation: Halte das Gehirn deines Tieres aktiv! Hunde und Katzen profitieren von geistigen Herausforderungen, die sie motivieren und beschäftigen. Für Hunde eignen sich Suchspiele oder neue Tricks, während Katzen gerne mit interaktiven Spielzeugen oder Futterrätseln spielen.
  • Verlässliche Routine: Ältere Tiere schätzen eine feste Tagesstruktur. Führe regelmäßige Spaziergänge und Mahlzeiten ein und versuche, den Alltag ruhig und stabil zu gestalten.
  • Geduld und Verständnis: Es ist normal, dass ältere Tiere etwas langsamer werden oder weniger reaktionsschnell sind. Sei geduldig mit ihnen und sorge dafür, dass sie sich sicher und geborgen fühlen. 
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Wie wir Menschen – auch unsere Lieblinge werden grau

Wie du deinen Liebling im Alter unterstützen kannst

Es gibt viele Dinge, die du tun kannst, um deinem Haustier das Leben im Alter zu erleichtern:

  • Anpassung des Zuhauses: Stelle sicher, dass dein Zuhause „seniorenfreundlich“ ist. Weiche Matten auf dem Boden, eine niedrige Einstiegshöhe zum Bett oder bequeme Liegeplätze können helfen, das Leben für dein älteres Haustier angenehmer zu machen.
  • Futter: Eine angepasste Ernährung ist ebenfalls wichtig. Es gibt spezielles Seniorenfutter, das auf die Bedürfnisse älterer Hunde und Katzen abgestimmt ist, etwa in Bezug auf Gelenkgesundheit oder kognitive Unterstützung. Gerne helfe ich dir dabei herauszufinden, welche Nahrung für dein Tier am besten geeignet ist.
  • Bewegung: Auch im Alter brauchen Tiere Bewegung, um fit zu bleiben – aber natürlich nicht mehr so intensiv wie in der Jugend. Achte darauf, dass Spaziergänge und Spiele an das Tempo deines Haustieres angepasst sind. Leichte Spaziergänge und sanfte Übungen helfen, die Muskulatur und das Wohlbefinden zu fördern.

Vorbeugen, damit deine Fellnase bis ins hohe Alter fit bleibt

Obwohl du das Alter nicht aufhalten kannst, gibt es dennoch einiges, was du tun kannst, um den Alterungsprozess zu verlangsamen und das Wohlbefinden zu fördern:

  • Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Auch wenn es deinem Tier gut geht, sollte es regelmäßig vom Tierarzt oder Tierheilpraktiker untersucht werden, um eventuelle gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Insbesondere eine regelmäßige Untersuchung auf Zahnprobleme oder Gelenkverschleiß kann wichtig sein.
  • Ernährungsanpassung: Schon in jungen Jahren kannst du darauf achten, deinem Haustier eine ausgewogene Ernährung zu bieten. Achte auf hochwertige Zutaten, die das Immunsystem und die Gelenke stärken, und unterstütze die Gesundheit von Herz und Kreislaufsystem. Hier berate ich dich gerne.
  • Bewegung und geistige Stimulation: Wie schon erwähnt, ist es wichtig, dass deine Fellnase geistig und körperlich fit bleibt. Biete ihr regelmäßig Herausforderungen, sei es durch Agility-Training oder das Lösen von Spielzeugen. Auch Senioren haben Spaß an diesen Aktivitäten, nur dass du die Intensität anpassen musst.
  • Pflege und Zuwendung: Besonders im Alter brauchen Tiere viel Zuwendung und liebevolle Pflege. Dein Hund oder deine Katze schätzt nicht nur die körperliche, sondern auch die emotionale Nähe. Kuschelzeiten, gemeinsame Ruhephasen und eine liebevolle Ansprache können den Alltag deines Haustieres verschönern.
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Vermehrte Ängste und Unsicherheiten weisen sehr oft auf altersbedingte Probleme hin

Psychische Alterserscheinungen: Alternativmedizinische Unterstützung

Im Umgang mit psychischen Alterserscheinungen bei älteren Hunden und Katzen gibt es nicht nur schulmedizinische, sondern auch alternativmedizinische Ansätze, die eine wertvolle Unterstützung bieten können.

Akupunktur und Akupressur

Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, die auch bei Tieren immer mehr Anwendung findet. Sie basiert auf der Idee, dass das Leben durch Energieflüsse (Qi) bestimmt wird, die in bestimmten Bahnen, den sogenannten Meridianen, verlaufen. Wenn diese Energiebahnen blockiert sind, kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen.

  • Wie hilft Akupunktur?
    Akupunktur kann bei älteren Tieren eingesetzt werden, um die kognitive Funktion zu unterstützen und körperliche Beschwerden wie Gelenkprobleme zu lindern, die oft mit dem Alter einhergehen. Durch das Setzen von feinen Nadeln an bestimmten Punkten im Körper wird der Energiefluss angeregt, was zu einer Verbesserung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens führen kann.
  • Laserakupunktur als Alternative
    Wenn du Akupunktur für dein Tier als zu invasiv empfindest, kann der Laser eine sanfte Alternative sein. Dabei werden bestimmte Punkte des Körpers ohne Nadeln aktiviert, um die Energieflüsse zu stimulieren und das Tier zu beruhigen.

Homöopathie

Die Homöopathie ist eine weitere alternativmedizinische Methode, die bei psychischen Alterserscheinungen unterstützend wirken kann. Es gibt spezielle Mittel, die bei altersbedingten Veränderungen im Verhalten und der geistigen Gesundheit von Tieren helfen können. Dies ist aber nur ein Ansatz, bei spezifischen Beschwerden ziehe bitte unbedingt einen Tierheilpraktiker zu Rate, ich bin hier gern für dich da.

  • Für die geistige Gesundheit
    Homöopathische Mittel wie Cocculus indicus oder Anacardium orientale werden häufig eingesetzt, wenn Tiere Anzeichen von Verwirrung, Desorientierung oder kognitiven Problemen zeigen. Diese Mittel können dabei helfen, das Nervensystem zu stabilisieren und die geistige Klarheit zu fördern.
  • Für die emotionale Unterstützung
    Wenn dein Haustier zunehmend ängstlich, schüchtern oder introvertiert wird, können Mittel wie Aconitum oder Argentum nitricum helfen, Ängste abzubauen und das Vertrauen zu stärken. Die homöopathische Behandlung sollte immer unter der Anleitung eines erfahrenen Tierheilpraktikers erfolgen.

Bachblüten

Bachblüten sind eine weitere sanfte Methode zur Unterstützung von Tieren, die unter den psychischen Belastungen des Alters leiden. Die Bachblüten bestehen aus 38 Essenzen, die jeweils auf bestimmte emotionale Zustände wirken. Für ältere Hunde und Katzen, die Anzeichen von kognitiven oder emotionalen Veränderungen zeigen, gibt es eine Vielzahl von Bachblüten, die auf unterschiedliche Weise helfen können.

  • Für mehr Gelassenheit
    Blüten wie Impatiens (für Geduld), Mimulus (für Ängstlichkeit) und Walnut (für Anpassungsschwierigkeiten) können älteren Tieren helfen, mit den Herausforderungen des Alterns besser umzugehen und ihre innere Ruhe zu finden.
  • Für mehr Lebensfreude
    Wenn dein Tier weniger aktiv oder weniger lebensfreudig ist, kann die Mischung aus Hornbeam und Gorse helfen, wieder Energie und Lebensfreude zu wecken.

Phytotherapie (Kräutermedizin)

Kräuterheilkunde kann ebenfalls eine wertvolle Unterstützung bieten, um unseren Lieblingen das Altern zu erleichtern.

  • Ginkgo Biloba
    Ginkgo Biloba ist bekannt dafür, die Durchblutung des Gehirns zu fördern und kognitive Funktionen zu unterstützen. Es gibt spezielle Ginkgo-Produkte, die für Tiere geeignet sind und das Gedächtnis sowie die geistige Klarheit fördern können.
  • Lavendel und Kamille
    Beruhigende Kräuter wie Lavendel und Kamille können helfen, Stress und Ängste zu lindern. Sie wirken entspannend und können das allgemeine Wohlbefinden deines Haustiers steigern
  • Johanniskraut
    Für Tiere, die unter depressiven Stimmungen oder einer nachlassenden Lebensfreude leiden, kann Johanniskraut eine hilfreiche Wirkung haben. Es unterstützt das emotionale Gleichgewicht und kann als sanfte Unterstützung in der psychischen Altersbetreuung eingesetzt werden. Achtung – macht sehr sonnenempfindlich!

Nahrungsergänzungsmittel und Öle

  • Omega-3-Fettsäuren
    Omega-3-Fettsäuren sind für die Gehirnfunktion und den allgemeinen Gesundheitszustand von großer Bedeutung. Besonders in Form von Fischöl können sie entzündungshemmend wirken und das Gedächtnis sowie die geistige Leistungsfähigkeit fördern.
  • CBD-Öl
    Cannabidiol (CBD) ist ein weiterer vielversprechender Ansatz, um psychische Probleme im Alter zu behandeln. Es wirkt beruhigend und hilft bei Angstzuständen, Unruhe und Schmerzen, die häufig im Alter auftreten. Achte darauf, ein speziell für Tiere entwickeltes CBD-Produkt zu wählen und lass dich unbedingt vorab beraten.
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Mit sanften Mitteln kannst du deinen Liebling sehr gut unterstützen

Fazit

Psychische Alterserscheinungen sind bei Hunden und Katzen genauso normal wie bei uns Menschen. Mit viel Aufmerksamkeit, Geduld und der richtigen Unterstützung kannst du deinem Tier helfen, das Alter zu genießen und die Lebensqualität zu erhalten. Achte auf die Zeichen, reagiere einfühlsam und ermögliche deinem Haustier ein angenehmes, erfülltes Leben – auch im höheren Alter.

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Susanne
„Wer sein Hobby zum Beruf macht, braucht nie mehr zu arbeiten“ (Konfuzius) – Als Tierheilpraktikerin konnte ich mir diesen Traum erfüllen und meine Begeisterung für Naturheilkunde mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Dieses Glück möchte ich hier im Blog mit euch teilen.