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Sind Bußgelder wirklich die Lösung des Problems?
Fakt ist: Je nach Gemeinde und Ort des Geschehens droht in Deutschland ein Bußgeld zwischen 15 und 300 Euro für nicht weggeräumten Hundekot.
DNA-Test
In der hessischen 5000-Seelen-Gemeinde Lohra leben ca. 500 Hunde und diese machen ihr Geschäft wohl leider auch oft auf den Gehwegen, sogar Kinderspielplätze und Spazierwege sind vor den Tretminen nicht sicher. Auch bereitgestellte Tütenspender haben nicht geholfen, daher will die Gemeinde jetzt andere Wege gehen:
Per DNA Test sollen die Haufen den jeweiligen Übeltätern zugeordnet werden und den Haltern drohen dann empfindliche Strafen. Vorraussetzung ist natürlich ein verpflichtender DNA Test für jeden in Lohra gemeldeten Hund. Die Idee ist im Übrigen nicht ganz neu, in USA und sogar in der Stadt Neapel gibt es diese Pläne schon länger.
In England etwa liegen die Strafen für liegengelassenen Hundekot bei bis zu 1000 Euro, auch andere Staaten fackeln hier nicht lange und die Strafen sind ähnlich empfindlich.
Tretminen-Ferraris
Die Stadt Berlin bekämpft die über 50 Tonnen Hundekot pro Tag mit den sogenannten „Tretminen-Ferraris“ . Das sind Elektroautos, die mit Staubsaugern den Kampf gegen die Sch… aufnehmen.
Auch die Kunstszene in Berlin hatte sich vor Jahren dem Thema angenommen und die Hinterlassenschaften mit Fähnchen verziert: „100 Gramm 1 Euro“, „Shit Happens“ oder auch „Was ist denn das für ein Scheiß?“. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Security
Egal ob bestellt oder selbsternannt: Securitys, helfen nicht wirklich weiter. Denn die Beweislage verlangt, den Täter inflagranti zu erwischen. Ein Handyfoto reicht leider nicht. Und wegen eines Häufchens die Polizei zu rufen, macht auch nicht wirklich Sinn. Daher verpufft ein empörtes „Ich zeig Sie an““ meistens in der Luft.
Die Hundesteuer in Deutschland wird im Übrigen nicht dazu genutzt, die Bürgersteige sauber zu halten, als öffentlich-rechtliche Abgabe ist diese nicht zweckgebunden, wie es auf Juristendeutsch heißt.
Muss das wirklich sein?
Aber, ganz ehrlich: Muss das denn sein? Sind wir ein Volk von Aufpassern und Anschwärzern, die Saubären gegenüber stehen. Können wir nicht anständig mit dem Thema umgehen.
Es sollte doch klar sein, wer einen Hund hat, ist nicht nur für den Input, sondern auch für den Output zuständig und das heißt: Räumt euren Scheiß weg. Es gibt mittlerweile so viele Tütchenspender, Greifzangen und ähnliche Ideen, dass man sich nicht einmal mehr bücken muss, um die Strassen sauber zu halten.
Der Hund ist nicht schuld!
Eins sollte allen klar sein, der Hund kann nichts dafür. Er vollzieht ein natürliches Bedürfnis wie jeder von uns auch. Ihn hat niemand gefragt, ob er seine Hinterlassenschaften nicht lieber abseits der Zivilisation im Gebüsch verscharren möchte. Ein großer Teil der etwa fünf Millionen Hunde in Deutschland lebt mit seiner menschlichen Familie in der Stadt! Die Verantwortung liegt bei jedem Hundebesitzer und der hat dafür zu sorgen, dass der Dreck weggeräumt wird.
„Ausgerechnet heute habe ich die Tüten vergessen“
Ausreden wie „Mir sind die Tüten ausgegangen“, „Das macht er sonst nie“ bis hin zu „Der gehört mir nicht“ oder „Der nächste Regen wäscht es schon weg“ sind schlicht eine Frechheit.
Und Hundebesitzer brauchen sich nicht wundern, wenn die Hundegegner immer mehr werden. Sie selbst liefern leider allzu oft den Grund dafür und es müssen alle darunter leiden, nur weil es ein paar Unverbesserliche gibt.
Denn der Großteil aller Frauchen und Herrchen sind sich ihrer Verantwortung bewusst, auch das muss man ganz deutlich sagen.
Zudem können über den Hundekot auch Parasiten wie Würmer und Giardien übertragen werden und gerade Eltern von Kleinkindern, die nun leider oft alles in den Mund nehmen, haben hier verständlicherweise überhaupt keine Toleranzgrenze.
300 Gramm Hundekot pro Hund und Tag sind der Druchschnitt
Müssen wir wirklich immer die Strafen erhöhen, neue härtere Gesetze erlassen und unsere Polizisten zu „Hundekot-Fahndern“ machen? Kann man nicht etwas rücksichtsvoll miteinander umgehen, jeder Hundebesitzer räumt den Dreck seines Vierbeiners weg und die Nicht-Hundebesitzer zeigen sich toleranter und blaffen nicht gleich Hund und Herrchen an, wenn sich der Haufen zur Hälfte noch im Hund befindet?
Und wenn man einen Übeltäter inflagranti ertappt, wirkt ein charmantes „Ich glaube, Sie haben was verloren/vergessen“ oft deutlich besser, als ein wütendes „Ich zeig Sie an“.
In diesem Sinne plädiere ich für Verständnis und Rücksicht auf beiden Seiten. Es wäre doch traurig, wenn sich beispielsweise eine ältere Dame die Steuer für ihren Hund nicht mehr leisten könnte und ihren geliebten Gefährten abgeben müsste, nur weil unser Gesetzgeber keine andere Möglichkeit sieht, mit dem Problem fertig zu werden.
Ich würde es mir wünschen!
Liebe Grüße
Susanne