Katzenpensionen? Urlaub für die Katz?

katzenpensionen

Was würden unsere Stubentiger buchen?

katzenpensionBetreuung in den eigenen vier Wänden?
Mitfahren?
Katzenpension?
Unterbringung bei Freunden?

Eins gleich vorweg, unsere Katzen sind keine Weltenbummler, sie lieben ihr vertrautes Umfeld, hier fühlen sie sich sicher und geborgen. Alles andere ist erst einmal Stress!

Betreuung zuhause

Ich würde immer die Möglichkeit einer Betreuung im eigenen Zuhause vorziehen, wenn sich das irgendwie einrichten lässt. Da die meisten der über 10 Millionen Katzenbesitzer in Deutschland vor diesem Problem stehen, lässt sich in der Regel auch eine Betreuung auf Gegenseitigkeit organisieren. Oder man hat liebe Nachbarn, die Mietze vielleicht sogar kennt?
Bei Freigängern bleibt einem auch kaum was anderes übrig, denn eingesperrt in einer fremden Umgebung kommt einer „Freiheitsberaubung“ gleich und kann der Ursprung für bleibende Probleme sein.

Checkliste:

  • katzenpensionenVetrauenswürdige Betreuungsperson suchen
  • Evtl. Betreuungsvereinbarung aufsetzen
  • Details festlegen
    • Wann wird normalerweise gefüttert?
    • Was genau wird gefüttert?
    • Wie oft werden Toiletten gereinigt und welche Streu wird verwendet?
    • Besonderheiten (ich kenne eine Katze, die abends immer den Fernseher braucht)
    • Schmusegewohnheiten
    • Evtl. Medikation
    • Alle Katzenverstecke verraten, sonst kommt es zu panischen Suchaktionen
    • Freigang-Optionen genau absprechen
  • Adressen vom Tierarzt, einer Vertrauensperson und natürlich vom Urlaubsort hinterlegen
  • Tierarzt informieren, dass im Notfall Frau/Herr XXX mit der Katze kommt
  • Im Idealfall Katze(n) und Betreuungsperson im Vorfeld zusammenbringen und die Tiere auch schon mal mit Leckerlies an die Person gewöhnen
  • Natürlich sollte der Futter- und Katzenstreuvorrat entsprechend aufgefüllt sein!

Wenn eine Betreuung zuhause nicht möglich ist, bleiben zwei Möglichkeiten:

Mietze fährt mit in den Urlaub

Hier kommt es sehr auf die Urlaubsform und die Gewohnheit an. Katzen, die von klein auf mit ihrer Familie in ein (eigenes) Ferienhaus fahren, haben in der Regel kaum Anpassungsschwierigkeiten. Die Bezugspersonen sind dabei, das Autofahren ist nichts Neues und ein paar Leckerlies extra gibts im Urlaub sicher auch für die Mietze.

katzenpensionenWenn es kein eigenes Feriendomizil ist, sprich, die Katze den Ort nicht kennt, macht es Sinn, mit benutzten Decken und Kissen sowie evtl. auch mit Pheromonen, wie Feliway für Entspannung zu sorgen.

Auch mit Relaxocat habe ich hier sehr gute Erfahrungen gemacht.

Am Ort angekommen, sollte erst einmal Ruhe herrschen, damit sich das Tier eingewöhnen kann. In dieser Zeit darf die Bezugsperson gern auch in der Nähe bleiben, das vermittelt zusätzlich Sicherheit.

Natürlich solltest du einen Futter- und Streuvorrat dabei haben, damit es hier nicht zu weiteren Umstellungen kommt. Auch eine Hausapotheke gehört ins Reisegepäck. Von Freigang im Urlaub rate ich dir dringend ab, sonst kann es schnell zu einem Drama kommen. Und natürlich solltest du dich je nach Region medizinisch beraten lassen.

Vom Hotelurlaub, vielleicht sogar als Flugreise, rate ich dir in jedem Fall ab. Hier ist die Aufregung definitv zu groß und dein Stubentiger ist mit Sicherheit mit der Situation überfordert. Gerade in Tierhotels wimmelt es vor fremden Gerüchen und vielen Hunden, das ist für die (zarte) Katzenseele eher Horrortrip als Wellnessurlaub.

Bleibt noch die Katzenpension

Eine persönliche Empfehlung ist natürlich der reinen Internetrecherche vorzuziehen. Worauf du bei der Auswahl achten solltest:

  • Ist die Katzenpension vom Veterinäramt genehmigt? Dies sichert zwar nur ein Mindestmaß an Hygiene, Haltung und Unterbringung zu, aber Negativbeispiele können selbst diese nicht vorweisen.
  • Wie sind die Katzen untergebracht? Die Tiere sollten einzelne Räume haben, die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. gibt hier ein Mindestmaß von vier qm pro Katze plus 2 qm für eine weitere Katze an. Zudem sollte es Tageslicht, ein Fenster und Heizmöglichkeiten geben.
  • Bei Gruppenhaltung muss es einen Quarantäneraum geben, damit Tiere, die erkrankt sind, sofort separiert werden können, zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz der anderen.
  • Zudem müssten ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für die einzelnen Katzen geben.
  • Ausweichmöglichkeiten bei Stress in der Gruppe müssen unbedingt vorhanden sein.
  • Wie ist die Fütterung organisiert? Bei Einzelhaltung ist das kein so großes Problem, aber wie sieht es bei Gruppenhaltung aus?
  • Haben die Betreiber ausreichende Kenntnisse im medizinischen Bereich, um Krankheiten und Probleme auch rechtzeitig zu erkennen?
  • Gibt es ausreichend Personal, um die Stubentiger zu beschäftigen und mit ihnen zu schmusen?
  • Welche Impfungen sind vorgeschrieben? Bei Gruppenhaltung muss neben einem Schutz gegen Katzenschnupfen- und Seuche auch Leukose verpflichtend sein. Bei Einzelhaltung reichen die beiden Erstgenannten. Und wenn man es ganz genau nimmt, muss ein negativer Bluttest vor der Leukoseimpfung bestätigt werden, da das Tier im anderen Fall trotzdem Ausscheider sein kann.

Alles in allem ist das Thema Gesundheit in meinen Augen einer der Faktoren, der grundsätzlich gegen Katzenpensionen spricht, weil:

  • katzenpensionenDas Immunsystem der Tiere ist durch den Stress geschwächt, eine Ansteckung ist viel wahrscheinlicher
  • FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) bricht vorrangig unter Stress aus. Die meisten Katzen sind Corona-positiv, aber das Virus mutiert nur unter bestimmten Umständen zum tödlichen FIP-Virus und hier ist Stress einer der Hauptauslöser.
  • Auch FIV (Felines Immundefizienz-Virus) ist nicht immer erkennbar. Treffen in einer Pension gesunde und infizierte (nicht zwingend erkrankte!) Tiere aufeinander, kann das böse enden. Gegen FIV und FIP gibt es im Übrigen keinen zugelassenen und sicheren Impfschutz.
  • Nach all diesen Punkten klingen Parasiten schon fast harmlos, dennoch sind sie mehr als unangenehm. Wer einmal Flöhe oder Giardien zuhause hatte, weiß wovon ich spreche.
  • Gerade Wohnungskatzen müssen unnötig geimpft werden, was widerum Risiken mit sich bringt. Das Immunsystem wird durch die Impfung noch zusätzlich gestresst.

Wenn wirklich nur die Möglichkeit einer Katzenpension bleibt, bitte schau dir das Umfeld im Vorfeld (gern auch unangemeldet) an und verschaffe dir einen eigenen Eindruck.

  • Wie wirken die vorhandenen Tiere auf dich?
  • Wie ist es um Sauberkeit und Geruch bestellt?
  • Welche Anforderungen werden an dich gestellt? Wenn hier Ausnahmen gemacht werden, kannst du davon ausgehen, dass das auch für andere gilt.
  • Gibt es einen betreuenden Tierarzt und eine Voruntersuchung?

Alles in allem würde ich persönlich immer die Betreuung in den eigenen vier Wänden vorziehen, hier gibt es auch professionelle Angebote, die du dir genauer anschauen kannst.
Meist bieten die Catsitter auch an, sich um die Post und die Pflanzen zu kümmern und nach dem Rechten zu sehen. Aber auch hier solltest du vorab zumindest nach Referenzen fragen, denn es gibt keine Prüfungen durch das Veterinäramt. Daher ist Catsitting durch eine fremde Person Vertrauenssache, hier kann eine „Privatanzeige im Internet“ ziemlich teuer werden, wenn man nicht genau weiß, wer den Schlüssel zum eigenen Haus hat.

Ich wünsch euch einen schönen Urlaub – gute Vorbereitung ist alles

Liebe Grüße

Susanne

 

 

 

 

 

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Susanne
„Wer sein Hobby zum Beruf macht, braucht nie mehr zu arbeiten“ (Konfuzius) – Als Tierheilpraktikerin konnte ich mir diesen Traum erfüllen und meine Begeisterung für Naturheilkunde mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Dieses Glück möchte ich hier im Blog mit euch teilen.