Katzen barfen – Wie macht man das richtig?

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Katzen barfen + ein Mysterium?

katzen_barfenWenn man sich ein bisschen mit dem Thema beschäftigt ist es durchaus machbar.

Artgerechte Katzenernährung kann man sehr gut nachvollziehen, wenn man sich das natürliche Ernährungsspektrum der Katze anschaut.
Katzen sind typische Beutetierfresser. Besitzer von Freigängern kennen das.

Die Rohfütterung sollte sich also an den natürlichen Beutetieren, zumeist der Maus,  orientieren. Daher stellt sich zuallererst die Frage: Aus welchen einzelnen Komponenten besteht die Maus und welche Nährstoffe liefert sie unserer Katze?

Woraus besteht ein Beutetier?

  • katzen_barfenMuskelfleisch
  • Knochen
  • Innereien (hierbei hat insbesondere Leber eine Sonderstellung)
  • Haut & Fett
  • Blut
  • Sehnen und Knorpel
  • Fell / Gefieder / Ballaststoff
  • Wasser
  • Nicht zu vergessen der Mageninhalt des Beutetiers, bei einer Maus kann dies z.B. Getreide oder Ähnliches sein.

Aufgeschlüsselt liefern diese Bestandteile der Katze die lebensnotwendigen Nährstoffe, im Einzelnen:

  • Muskelfleisch

    katzen_barfenversorgt die Katze mit hochwertigem, gut verdaulichem Protein und Fett.
    Anders als wir Menschen kann sie kaum Kohlenhydrate zur Energiegewinnung nutzen, d.h. sie ist auf die Zufuhr von hochwertigen Proteinen angewiesen.

    Zum Muskelfleisch gehören z.B. auch Herz und Magen. Herz liefert besonders viel Taurin, das für Katzen lebensnotwendig ist. Wichtig ist, dass das Fleisch einen ausreichend hohen Fettgehalt von etwa 15% hat, das entspricht ungefähr dem Fettgehalt in einem gut durchwachsenen Nackensteak.
    Eine zu magere Fütterung ist für Katzen absolut kontraproduktiv, da Katzen in mehrerer Hinsicht auf tierische Fette in ihrer Ernährung angewiesen sind.

    Füttert man hauptsächlich magere Fleischsorten, wie Kaninchen oder Wild, dann muss zusätzlich tierisches Fett ergänzt werden, damit man trotz allem auf einen Fettgehalt von  ca. 15% im Muskelfleisch kommt.
    Anteil: Etwa 75-90%, davon 10-20% Herz

  • Innereien

    katzen_barfensind bei einem Beutetier z.B. Leber, Lunge, Milz und Nieren. Sie sind wichtige Vitamin- und Spurenelementlieferanten für Katzen.
    Besonders hervorzuheben ist hierbei die Leber, die ein Hauptlieferant von Vitamin A (Retinol) ist, aber auch eine Vielzahl von B-Vitaminen und Spurenelemente wie etwa Kupfer sind in höheren Maß enthalten.

    Anteil: Etwa 3-10%

  • Knochen

    barf_hundliefern wichtiges Calcium, aber auch andere Mineralstoffe wie Phosphor, Magnesium und Natrium.
    Sie dienen auch einem natürlichen Ausgleich des Calcium-Phosphor-Verhältnisses. Werden keine Knochen gefüttert, muss Calcium in jedem Fall durch ein Supplement wie Eierschalenmehl oder Fleischknochenmehl ersetzt werden.

  • Knorpel und Sehnen

    liefern u.a. Proteine und Aminosäuren und Mineralstoffe. Anteil: 7-15%

  • Blut

    liefert Feuchtigkeit, Eisen und Salze.
    Anteil: Etwa 50 ml pro kg Muskelfleisch

  • Fell / Gefieder

    ist weitestgehend unverdaulich, liefert teilweise Ballaststoffe und reinigt auf natürliche Art und Weise den Darm. Auch der Mageninhalt des Beutetieres sorgt in geringem Maße für die Zufuhr von Ballaststoffen. Da man beim BARFen nicht immer ganze Beutetiere füttert, ersetzt man diesen Teil durch andere Ballaststoffe, wie etwa gequollene Flohsamenschalen oder pürierte Karotten.
    Anteil: 5-10%

Daran sieht man schon: Nicht alle Bestandteile können und müssen bei der Rohfütterung  immer 1: 1 umgesetzt werden. Trotzdem muss die Rohfütterung so gestaltet sein, dass alle wichtigen Nährstoffe, die ein Beutetier liefert, enthalten sind.

Wenn diese Nährstoffe nicht über die oben genannten Futterbestandteile vollständig gedeckt werden können (beispielsweise, weil nicht alles gefressen wird), dann müssen Zusätze zugefüttert werden.

Wie etwa Taurin, wenn nicht genug Herz gefüttert wird. Oder ein Blutmehlpulver, wenn kein Blut und wenig rotes Fleisch (beides gute Eisenlieferanten) gefressen wird. Meistens müssen auch Omega-3-Fettsäuren ergänzt werden, denn Fleisch von Masttieren enthält davon meistens relativ wenig.

Futtermenge

katzen_barfenWas die Futtermengen angeht, liegt man bei etwa 2-4% des Körpergewichts als Tagesmenge (meistens eher im oberen Bereich) richtig.

Wieviel Deine Katze tatsächlich an Futter benötigt, um nicht ab- oder zuzunehmen (oder auch genau das, wenn es notwendig sein sollte), musst du ausprobieren.
Im Winter hat man bei Freigänger-Katzen z.B. einen höheren Energiebedarf, bei sehr ruhigen, älteren Wohnungskatzen kann es auch weniger Futter sein.
Kitten im Wachstum dürfen soviel fressen, wie sie möchten. Im Gegensatz zu Hunden funktioniert das Sättigungsgefühl bei Katzen gut.
Bei Katzen ist es meistens einfacher, wenn man eine grössere Menge Futter auf einmal zubereitet. Denn von manchen Futterbestandteilen benötigt man für einen Tag bei KatzenKleinstmengen – und wer will schon jeden Tag beispielsweise 3 Gramm Leber oder 0.05 Gramm Seealgenmehl abwiegen?
Also rechnet man sich aus, wie viel Futter die Katze pro Tag benötigt und rechnet diese Menge für eine oder mehrere Wochen hoch.
Wenn wir mal annehmen, dass wir ein Kilogramm Futter vorbereiten möchten, dann kann die Grundzusammensetzung beispielsweise so aussehen:
  • 650 Gramm Muskelfleisch vom Rind, gut durchwachsen 
  • 100 Gramm Hühnerhälse
  • 100 Gramm Rinderherz
  • 50 Gramm Rinderleber
  • 20 Gramm Rinderniere
  • 30 Gramm Forelle
  • 50 ml Rinderblut
  • 50 g gequollene Flohsamenschalen

Dazu kommen dann noch bei Bedarf die erforderlichen Zusätze wie Taurin, Seealgenmehl (Jodlieferant) oder Lachsöl (Omega-3-Lieferant).

Das Ganze ist wirklich nur ein Beispiel, welche Mengen tatsächlich benötigt werden, hängt auch vom Alter und dem Körpergewicht Deiner Katze ab. 

Zusammengefasst:

katzen_barfenKatzen sind reine Karnivoren, der Hauptbestandteil der Ernährung sollte also (fetthaltiges) Muskelfleisch sein.
Der Bedarf an allen benötigten Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien kann allerdings nicht alleine durch die Fütterung von Muskelfleisch abgedeckt werden, sondern müssen entsprechend ergänzt werden.
Hierzu kann man entweder auf entsprechende Vitamin- und Mineralmischungen zurückgreifen oder als Alternative die entsprechenden Vitamine / Mineralien auf natürlichem Weg zu ergänzen. Also z.B. Leber für den Vitamin A-Bedarf, Lachs für die Deckung von Vitamin D, etc.
Leichter geht es mit Komplett-Vitaminmischungen speziell für selbstgemachtes Futter. Diesen Zusätzen wie Easy B.a.r.F. oder Felini Complete liegt eine „Packungsbeilage“ bei, die die Futterzusammensetzung und die Supplementierung beschreibt. Daran sollte man sich halten, damit es nicht zu Überdosierungen kommen kann.

Umstellung von Katzen

katzen_barfenDie Gewöhnung von Katzen an rohes Fleisch kann manchmal etwas dauern.
Es ist immer einfacher, wenn Deine Katze noch recht jung ist und vorher kein Trockenfutter gefüttert wurde.
Bevor Du komplett umstellst, solltest Du erst einmal ausprobieren, ob Deine Katze rohes Fleisch frisst und welche Fleischsorten gemocht werden.
Am besten beginnt man mit Geflügel oder Kaninchen, denn diese Fleischsorten haben bei Katzen eine recht hohe Akzeptanz.

Wenn rohes Fleisch nicht direkt akzeptiert wird, kann man auch den Weg über gekochtes Fleisch gehen, das man dann langsam immer weniger anbrät.

Welchen Weg man nutzt, ist auch ein bisschen von der Katze selbst abhängig. Aber grundsätzlich braucht man fast immer etwas Geduld und Zeit, um Katzen auf Rohfütterung umzustellen,manchmal klappt es aber auch überraschend schnell.
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Aber: Es lohnt sich. Für Katzen ist die Rohfütterung mit Abstand die bedarfsgerechteste Form der Fütterung, vorausgesetzt,  sie ist sinnvoll zusammengesetzt.

Wer das Fleisch online bestellen möchte, kann hier nachlesen, wie die verschiedenen Online-Anbieter beim „Katzen-Test“ vom pfotencafe abgeschnitten haben.

Für diesen Artikel möchte ich mich bei Ute Wadehn von barf-gut bedanken. Ute steht euch mit Rat und Tag zu Seite und berät euch gern auch im Detail.

Liebe Grüße

Susanne

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Susanne
„Wer sein Hobby zum Beruf macht, braucht nie mehr zu arbeiten“ (Konfuzius) – Als Tierheilpraktikerin konnte ich mir diesen Traum erfüllen und meine Begeisterung für Naturheilkunde mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Dieses Glück möchte ich hier im Blog mit euch teilen.