Zoonosen – übertragbare Krankheiten

Zoonose

Zoonosen – welche Krankheiten sind übertragbar?

ZoonosenZoonosen sind Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen und auch umgekehrt übertragbar sind. Du kannst dich also auch bei deinem Tier anstecken! Es sind über 200 Zoonosen bekannt und bei einigen Erregern weiß man es auch noch nicht so ganz genau, die Dunkelziffer liegt vermutlich höher.

Unterschiedliche Bakterien, Viren, Pilze und auch Parasiten sind die Auslöser einer Zoonose. Die Übertragungswege sind unterschiedlich. Möglich ist eine direkte Übertragung vom erkrankten Tier bis hin zur Aufnahme von infizierten Lebensmittel. Hinzu kommen sogenannte Vektoren, bekanntestes Beispiel ist die Zecke, sie kann FSME-Viren übertragen ohne selbst an FSME zu erkranken.

Zoonosen sind stark verbreitet und mit der Vorbeuge sieht es (meist) schwierig aus. Gerade aus dem Urlaub kannst du dir ein solches Souvenir mitbringen, besonders heimtückisch ist die Tatsache, dass man an „sowas“ erstmal gar nicht denkt. Daher bei einem Arztbesuch immer auf einen Auslandsaufenthalt hinweisen!

Manche dieser Krankheiten sind sogar meldepflichtig, wie beispielsweise Tollwut, Salmonellose und einige andere, denn nur so kann die Verbreitung der Erreger überwacht werden.

Hier ein Überblick über die häufigsten Zoonosen:

Camphylobacter (Bakterien)

Neben Salmonellen ein sehr häufiger Durchfallerreger. Besonders auffällig bei Geflügel.
Übertragung
Durch infizierte Lebensmittel wie Fleisch, Milch, Eier
Verlauf
Krampfartige Durchfälle mit Fieberschüben und Schmerzen
Vorbeuge
Hygienemassnahmen im Umgang mit rohem Geflügelfleisch

ZoonosenFSME (Arbovirus)

Übertragung
Meist durch Zeckenbisse (gemeiner Holzbock, lat: Ixodes ricinus).
Verbreitung
In ganz Europa zu finden, in Deutschland besonders in Bayern, Baden-Würtemberg, Saarland, Hessen, Brandenburg, Thüringen und Sachsen.
Infektionsdruck
Da die Zecke Winterruhe hält, beginnt die Übertragungszeit in etwas ab Mitte März, wenn die Temperaturen auf 5 Grad und mehr steigen. Wenn der Sommer besonders schwül-warm oder die Winter sehr mild sind, trifft die Zecke auf optimale Bedingungen und ein sogenanntes Zeckenjahr steht an.
Bis zu 35 % aller Hunde hatten bereits Kontakt zum FSME-Erreger ohne daran erkrankt zu sein, gesunde Tiere sind relativ resistent dagegen. Eine Vorerkrankung oder Immunschwäche wird vom Virus allerdings gnadenlos ausgenutzt. Größere Hunde sind häufiger betroffen, vermutlich bieten sie einfach mehr Angriffsfläche. Helles langes Haar zieht die kleinen Biester zudem stärker an als kurzes dunkles Fell.
Verlauf
Schwerwiegend, daher sollte bei neurologischen Auffälligkeiten wie Lähmungen und Krampfanfällen, aber auch Verhaltensauffälligkeiten und erhöhtem Schmerzempfinden immer ein Test auf FSME gemacht werden, gerade wenn man in einem „Zeckengebiet“ lebt.
Vorbeuge
Für Tiere im Gegensatz zum Menschen kein zugelassener Impfstoff verfügbar

Giardien (einzellige Parasiten)

Übertragung
Über infizierten Kot, Wasser und Nahrung (Die Hunde reinigen sich im Analbereich und infizieren so die Umgebung mit Zysten, die mehrere Wochen in feuchter Umgebung überleben können).
Verbreitung
Weltweit, besonders häufig in Tierheimen oder großen Rudeln aufgrund der Übertragung durch gegenseitiges Beschnuppern
Infektionsdruck
Unabhängig von Jahreszeiten, vor allem Jungtiere bzw geschwächte Tiere sind hier gefährdet. Bei gesunden erwachsenen Tieren verläuft eine Infektion oft ohne Symptome. Achtung! Diese Tiere können dennoch Ausscheider sein und andere infizieren!
Verlauf
Starker Durchfall, schleimig bis blutig, manchmal mit „gesunden“ Phasen dazwischen. Die Tiere magern ab, das Fell wird struppig. Manchmal kommt Erbrechen hinzu.
Vorbeuge
Akribische Hygiene bei Befall, um vor Reinfektionen zu schützen, sonst eher schwierig. Derzeit ist die Behandlung mit Spartrix in meinen Augen die sinnvollste Variante, da viele Erreger gegen Panacur bereits resistent sind. Spartrix ist für Hunde und Katzen allerdings nicht zugelassen, kann vom Tierarzt aber umgewidmet werden.

ZoonosenLeptospirose (Leptospiren), auch Stuttgarter Hundeseuche

Übertragung
Leptospiren werden von infizierten Tieren über den Urin ausgeschieden und über (Schleim-) Hautkontakt übertragen. Der Hauptübertragungsweg ist allerdings durch Rattenurin verseuchtes Wasser, beispielsweise Pfützen und stehende Gewässer.
Verbreitung
Weltweit vorkommende Infektionskrankheit, hauptsächlich sind nach wie vor Hunde betroffen, Leptospirose wird aber auch bei Pferden, Katzen und anderen Säugern beschrieben.
Infektionsdruck
Unabhängig von Jahreszeiten.
Verlauf
In der Akutphase verbreiten sich die Erreger über die Blutbahn und befallen dann unterschiedliche Organe. 10 % der Infektionen verlaufen tödlich. Die Tiere fallen durch Erbrechen, Fieber, Fressunlust, Abgeschlagenheit und Atemprobleme auf. Je nach Organschwerpunkt können auch Blutungen, Gelbsucht, Gastroenteritis, Nierenentzündungen, (Blut-)Husten und Gewebsdefekte auftreten. Bei massiver Lungenbeteiligung sinkt die Überlebenschance deutlich auf ca. 35 %.
Vorbeuge
Es gibt ein Impfstoff gegen Leptospirose, bei Hunden gehört diese Impfung zu den sogenannten Core-Impfungen (=Muss-Impfungen)

ZoonosenSalmonellen (Bakterien)

Übertragung
Wie Camphylobacter meist durch infizierte Lebensmittel, allen voran rohes Geflügel und Innereien.
Verlauf
Brechdurchfall, auch mit Blutbeimengungen, Fieber, extreme Schwäche (auch durch den massiven Flüssigkeitsverlust), oft Darmentzündungen als Folge.
Bei gesunden Hunden und Katzen ist der Verlauf meist ohne Symptome, sie sind allerdings Ausscheider und können andere infizieren.
Vorbeuge
Hygiene beim Umgang mit Fleisch und anderen Lebensmitteln, Küchenflächen gründlich reinigen, Salmonellen sind auch außerhalb des Körpers wochenlang lebensfähig.

Toxoplasmose (Parasiten)

Übertragung
Der Parasit Toxoplasma wird über infizierten Kot übertragen. Zudem ist eine Infektion über rohes Schweinefleisch möglich.
Besonders gefährdet sind schwangere Frauen, da die Infektion für das ungeborene Kind lebensgefährlich ist.
Endwirt des Parasiten ist die Katze, allerdings können auch Wildtiere, Vögel, Schweine oder Menschen als Zwischenwirt dienen und den Erreger weitergeben.
Verbreitung
Weltweit vorkommende Infektionskrankheit, verläuft in den meisten Fällen symtomlos. Kann allerdings für ungeborene Lebewesen, die im Mutterleib infiziert werden, lebensgefährlich sein.
Verlauf
Bei gesunden, erwachsenen Tieren meist ohne Symptome, manchmal kommt es zu Durchfällen. Bei immunschwachen Tieren oder Welpen: Atemnot, starker Durchfall, Fieber, schlechter Allgemeinzustand bis hin zu Leberversagen, Herzmuskelentzündungen oder Gelbsucht.
Es gibt auch chronisch kranke Tiere, die meist unter immer wiederkehrenden Magen-Darm-Problemen leiden.
Vorbeuge
Schwangere sollten das Katzenklo nur mit Handschuhen reinigen oder diese Aufgabe einem anderen Familienmitglied überlassen.

Weitere Zoonosen

  • Aviäre Influenza (Vogelgrippe)
  • Babesien
  • Borreliose
  • Brucellose
  • Cryptosporidose
  • Kryptosporidose
  • Leishmaniose
  • Milzbrand
  • Malleus (Rotz)
  • Neue Influenza (Schweinegrippe)
  • Tollwut
  • Yersenien
  • …..

Wenn bei deinem Tier eine Zoonose diagnostiziert wird, ist das kein Grund gleich in Panik zu verfallen. Dennoch solltest du besonders auf Hygiene achten und deinen Arzt davon in Kenntnis setzen, wenn du eine Ansteckung vermutest.

Alles Liebe

Susanne

Vorheriger ArtikelBachblüten für Hunde
Nächster ArtikelBach Blüten für Katzen
Susanne
„Wer sein Hobby zum Beruf macht, braucht nie mehr zu arbeiten“ (Konfuzius) – Als Tierheilpraktikerin konnte ich mir diesen Traum erfüllen und meine Begeisterung für Naturheilkunde mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Dieses Glück möchte ich hier im Blog mit euch teilen.