Inhaltsverzeichnis:
Impfschäden, Impfdurchbruch, Impfkrankheiten, Nonresponder, Nebenwirkungen von Impfungen, Lebendimpfstoff, Totimpfstoff, Adjuvantien…wovon reden wir hier denn eigentlich?
In meiner Praxis werde ich sehr häufig nach meiner Meinung zum Thema Impfungen gefragt und hier vertrete ich auch einen klaren Standpunkt:
Soviel wie (unbedingt) nötig, so wenig wie möglich!
Ich kann den jährlichen Impfwahnsinn genauso wenig nachvollziehen wie die totale Verweigerung zu Impfen. Letztendlich wird es immer ein Thema mit vielen Meinungen bleiben. Ich möchte euch hier die nötigen Informationen geben, damit ihr das Thema kritisch hinterfragen und dann selbst eine Entscheidung treffen könnt.
Da das Thema Impfungen von Haustieren so komplex ist, werde ich es in drei einzelne Artikel aufteilen:
- Worum geht’s denn eigentlich ganz genau?
- Impfungen für Katzen
- Impfungen für Hunde
Warum impfen wir eigentlich?
Wir wollen unserm Immunsystem einfach einen Vorsprung geben!
Wenn ein Erreger eintritt, sollen ihn die im Vorfeld durch die Impfung gebildete Antikörper erfolgreich abwehren. Bei vielen bakteriellen Erregern bekommt das unser Immunsystem gut alleine hin, hier funktioniert die körpereigene (= angeborene) Abwehr meistens ausreichend gut.
Bei Viren sieht es leider anders aus, deshalb wollen wir unsere Tiere durch eine gezielte Impfung vor einer Infektion schützen.
Was passiert bei einer Impfung?
Durch die Impfung provozieren wir vereinfacht gesagt eine kontrollierte Infektion, der Körper antwortet darauf mit einer Immunreaktion, bildet Antiköper und möchte den Erreger unschädlich machen. Das Immunsystem merkt sich den Eindringling (Erreger) genau und ist beim nächsten Mal vorbereitet. Als Faustregel gilt: Die Immunität dauert in etwa so lange, wie sie bei einer natürlichen Infektion auch schützen würde. Von lebenslang (Beispiele: Staupe, Parvovirose…) bis zeitlich begrenzt wie etwa bei unserer humanen Grippeschutzimpfung.
Welche Impfstoffe gibt es?
Es gibt virale Lebend- und Totimpfstoffe sowie Impfungen gegen bakterielle Erreger wie Babesien und sogar Impfungen gegen Pilzinfektionen.
Woher kommen die Impfstoffe?
Sie werden speziell gezüchtet und dann so lange abgeschwächt, bis sie einen Teil ihrer krankmachenden Eigenschaften verloren haben. Je öfter man dies macht, umso stärker wird das Impfvirus oder das Impfbakterium abgeschwächt. Im Anschluss wird es als Lebendimpfstoff abgefüllt oder abgetötet und dann als sogenannter inaktiver Impfstoff (=Totimpfstoff) verarbeitet. Da inaktivierte Impfstoffe meist zu keiner ausreichenden Immunreaktion führen, werden sogenannte Adjuvatien zugesetzt, die diese Immunantwort wieder verstärken sollen.
Adjuvantien und Zusatzstoffe
Damit sind eine Reihe von Zusatzstoffen gemeint, die neben dem eigentlichen Impfserum in der Impfdosis enthalten sind. Sie sollen konservieren und/oder die Impfwirkung boostern.
Hierzu gehören zum Beispiel:
- Thiomersal, eine Quecksilberverbindung – Quecksilber ist eine der giftigsten Verbindungen, die wir kennen und gilt als starkes Allergen. Auch für viele neurologische Störungen wird es verantwortlich gemacht.
- Aluminiumsalze – Aluminium kann an der Impfstelle starke Entzündungen hervorrufen, die wiederum zu den gefürchteten Impfsarkomen führen können. Zudem schädigt Aluminium Nervenzellen.
Weitere Zusätze sind Paraffinöle, Antibiotika, Saponine, Fremdproteine (Allergiegefahr!) und andere.
Wie lange haben unsere Tiere einen ausreichenden Impfschutz?
Das ist wohl die umstrittenste Frage von allen.
Dies ist natürlich abhängig vom Impfstoff und auch vom Erreger. Viruslebendimpfstoffe halten in den allermeisten Fällen am längsten, dann kommen die Totimpfstoffe. Impfseren gegen Bakterien und Pilze schützen meist nur eine begrenzte Zeit.
Man sollte durchaus mal darüber nachdenken, warum Menschen nur ein- bis zweimal im Leben gegen Masern geimpft werden, während wir unsere Hunde jährlich gegen Staupe impfen sollen, die beiden Virenstämme weisen sehr viele Ähnlichkeiten auf.
In den USA verweisen die offiziellen Hundeimpfrichtlinien beispielsweise bei Staupe, Parvo und Hepatitis auf mindestens sieben Jahre Impfschutz.
Natürlich unterstellt man hier schnell die wirtschaftlichen Aspekte und diese sind bestimmt auch nicht ganz von der Hand zu weisen, aber unsere Tierärzte sind an die Vorgaben der Hersteller gebunden und „müssen“ diese Intervalle empfehlen.
Ich wollte einfach mal bei einem Hersteller nachfragen und mich hier aufklären lassen, leider hatte gerade jetzt niemand Zeit für mich. Da es mir auch beim dritten Anruf so ergangen ist, unterstelle ich hier mal eher ein „kein Lust darauf“.
Immunsystem und übertriebene Hygiene
Allergien und Autoaggressionserkrankungen werden seit Jahren immer mehr – allerdings nur in Ländern mit hohem bis sehr hohem Hygienestandard (Diese Ergebnisse stammen aus der Humanforschung).
Wissenschaftler vermuten, dass unser Immunsystem die Auseinandersetzung mit Erregern braucht, um eine gesunde Abwehr aufzubauen. Dazu gehören gerade bei unseren Tieren auch Würmer und Pilze. Ein von mir sehr geschätzter Tierarzt konnte beobachten, dass Lämmer, die mit der Hand aufgezogen wurden, im Alter von ein paar Wochen relativ plötzlich „ ohne Grund“ verstarben. Er führte dies auf genau diese Problematik der fehlenden Erreger zurück und versetzte ab diesem Zeitpunkt die Milchflaschen mit etwas Kot von erwachsenen Tieren – die Lämmer wuchsen gesund heran. Vielleicht hat sich die Natur ja was dabei gedacht, dass Vulva, Gesäuge und Anus realtiv nah beieinander liegen?
Die völlig überzogene Entwurmung tut ihr Übriges, grundsätzlich sollte man die giftigen(!) Wurmkuren nur bei erwiesenem Befall geben. Statt Hunde und Katzen regelmäßig mit den Giftstoffen zu überschwemmen, sollte man den Kot auf Parasiten untersuchen lassen und nur bei einem positiven Befund zu solchen Mitteln greifen.
Was kann denn nun so alles schiefgehen?
- Nonresponder
1-2 % aller Säugetiere reagieren generell nicht auf Impfstoffe, daher der Name, ihr Immunsystem „antwortet nicht“. Den Grund hierfür kennen wir leider nicht. - Impferkrankung
Wenn der Impfstoff nicht ausreichend abgeschwächt wurde und/oder das Immunsystem von Hund oder Katze zum Impfzeitpunkt stark geschwächt war, kann es zum Ausbruch der Krankheit (meist in abgemilderter Form) kommen, gegen die das Tier eigentlich geschützt sein sollte. - Impfdurchbruch
Als Impfdurchbruch bezeichnet man die Erkrankung trotz Impfung. Kurz: Die Impfung hat nicht gewirkt. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, wie z.B. ein zu stark abgeschwächter Impfstoff - Impfnebenwirkungen
Leider liegen hierzu aus der Tiermedizin keine belastbaren Zahlen vor, da aus verschiedenen Interessenslagen die Bereitschaft zur Meldung von Impffolgen seitens der Ärzte und Hersteller eher als gering einzustufen ist. Als sicher gilt aber, dass die Kombiimpfungen mit bis zu sieben Impfstoffen ein höheres Risiko bergen. - Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie)
Vom anaphylaktischem Schock bis hin zu lokalen Reaktionen sofort bzw. zeitnah nach der Impfung - Impfsarkome (Bösartige Tumore)
Bindegewebstumore, die oft tödlich enden. Lange ist man davon ausgegangen, dass dies nur Katzen betrifft, mittlerweile gibt es aber auch bei Hunden beschriebene Fälle. Grund für diese Tumore ist eine Entzündung an der Impfstelle, ausgelöst vermutlich durch Adjuvantien im Impfstoff. - Autoaggressionskrankheiten und Allergien
Meist chronische Krankheiten, hier kann das Immunsystem nicht mehr zwischen fremden und körpereigenen Genen unterscheiden und greift die eigene Abwehr an. Lupus, Diabetes, Arthritis sind hier nur ein paar Beispiele. Die künstlichen Antigene sind den körpereigenen Stoffen zu ähnlich. - Neurologische Störungen (Nervenschäden)
Krämpfe, Epilepsie, unkontrolliertes Zittern und Muskelschwäche werden als Folgen von Impfungen in Fachkreisen diskutiert. - „Normale“ Impfreaktionen
Diese klingen nun schon fast unspektakulär: Fieber, Abgeschlagenheit, Hautreaktionen, Apathie und Fressunlust sowie grippeähnliche Symptome zählen zu dieser Kategorie.
Aber auch wenn diese Aufstellung ganz fürchterlich klingt und als erste Reaktion ein „Ich lasse mein Tier nicht impfen“ hervorrufen kann – manche Impfungen sind unverzichtbar, der Schaden wäre weitaus größer. Aber vielleicht sollte man nicht alles und immer wieder, sondern gezielt und mit Bedacht für ein möglichst gesundes langes Leben, an das Thema Impfungen herangehen.
In weiteren Artikel gehe ich ganz konkret auf die Impfungen für die Katze und Impfungen für Hunde ein und möchte hier etwas Licht ins Dunkle bringen.
- Was bedeuten die ganzen Abkürzungen?
- Was sein muss und über welche Impfung darf man durchaus kritisch nachdenken?
- Gibt es Unterschiede zwischen Freigänger und Wohnungskatze?
- Weitere katzen- und hundespezifische Themen
Bitte meldet euch, wenn ihr zu diesem Artikel Fragen habt.
Liebe Grüße
Susanne
WICHTIG! Dieser Artikel ist nach besten Wissen und Gewissen geschrieben und geht nicht in allen Punkten konform mit der offiziellen Impfrichtlinie. Hier muss jeder selbst entscheiden, wie er mit dem Thema umgeht, dieser Artikel soll nur bei der Aufklärung helfen.
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