Fisch im Katzenfutter – gesund oder vielleicht doch ein Risiko?

Katzenfutter Fisch

Katzenfutter mit Flossen

Würde man die Katzen fragen, die meisten würden sich am liebsten ausschließlich von Fisch ernähren. Aber ist das wirklich gesund, was ist mit der Schwermetall- und Schadstoffbelastung? Soll man den geliebten Fisch vielleicht doch besser weglassen?

Katzenfutter Fisch
Fisch ist ein echter Leckerbissen, sollte aber nicht die alleinige Futterquelle sein

Fisch ist grundsätzlich gesund und sowohl für uns als auch für unsere Katzen leicht bekömmlich. Gerade Katzen mit einem empfindlichen Magen vertragen Fisch oft besser als Fleisch.

Was macht den Fisch so gesund?

  • Hochwertiges Eiweiß
  • Essenzielle Vitamine (A, D, E und B hauptsächlich)
  • Aminosäuren
  • Mineralstoffe (Kalium, Natrium, Magnesium im Besonderen)
  • Spurenelemente
  • hoher Anteil an Omega-3 Fettsäuren
  • bei Salzwasserfischen kommt noch Jod hinzu
  • bei Meeresfrüchten zum Teil sogar Taurin

Wo liegen die Probleme bei der Fisch-Fütterung?

  • Das Enzym Thiaminase bei einigen Fischarten im rohen Zustand
  • Bei einseitiger Fischfütterung kann durch den hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsuren ein Vitamin-E-Mangel entstehen (gilt nur für Katzen nicht für Hunde)
  • Taurinmangel
  • Bei der Fütterung von Meeresfischen eine zu hohe Jodzufuhr (Alaska-Seelachs!!!)
  • Gräten bei gekochtem Fisch
  • „Suchtverhalten“ vor allem bei Thunfisch – dieses Phänomen birgt viele Probleme:
    • Einseitige Ernährung
    • Taurinmangel
    • Gerade Thunfisch im eigenen Saft enthält oft Salz und belastet die Nieren
    • Futtermittelumstellung ist noch schwieriger als sonst
  • Schwermetall- und Schadstoffbelastung
  • Überfischung der Meere und „unerwünschter Beifang“ (Delphine und Meeresschildkröten sind nur einige davon)
Katzenfutter Fisch
Fisch wird von den meisten Katzen geliebt, dennoch birgt das Enzym Thiaminase gesundheitliche Risiken

Thiaminase – was ist das eigentlich?

Dieses Enzym spaltet Vitamin B1 (Thiamin) in zwei -für Katzen unverdauliche- Moleküle auf. Das, im Darm der Fische produzierte, Enzym bleibt bis zum Abbau im Verdauungstrakt der Katze aktiv und kann zu einem lebensgefährlichen Thiaminmangel führen.

Diese Thiaminmangel-Enzephalopathie beginnt schleichend mit schlechter Futteraufnahme, teilweisem Erbrechen und allgemeinem Unwohlsein. Mit der Zeit treten aber durch die Schädigung des Kleinhirns Koordinationsstörungen (Ataxien) sowie Pupillenerweiterungen und epileptische Anfälle auf. Auch ein sogenannter Schwanenhals (Abwärtsbiegung) und die Vergrößerung des Herzens bis hin zum Koma können unbehandelt die Folge sein.

Welche Fische enthalten besonders viel Thiaminase?

Keine Katze muss komplett auf Fisch verzichten. Aber dennoch solltest du bei der Fütterung lieber auf thiaminase-ärmere Sorten zurückgreifen bzw. die „belasteten“ Fische seltener anbieten.

Thiaminasehaltige Süßwasser-Fische:

  • Karpfen
  • Brasse
  • Zander

Thiaminasehaltige Salzwasser-Fische:

  • Hering
  • Sardellen
  • Gelbflossen-Thunfisch

Ungefährliche Süßwasser-Fische:

  • Forellen
  • Hechte

Ungefährliche Salzwasser-Fische:

  • Seelachs
  • Lachs
  • Makrelen (nicht die japanische Makrele)
  • Rotbarsch

Allerdings ist das Enzym Thiaminase nicht hitzestabil, daher besteht bei gekochtem oder gegartem Fisch keine Gefahr (dafür müssen hier die Gräten raus). Einfrieren bringt dagegen leider nichts, denn kältstabil ist die Thiaminase.

Katzenfutter Fisch
Der Gelbflossen-Thunfisch enthält sehr viel Thiaminase

Schwermetall- und Schadstoffbelastung beim Fisch

Hier sind besonders fette und große Fische ein Thema, gerade Quecksilber ist hier bei Seefischen ein Risiko. Mittlerweile stammt aber ein Großteil der, für den Verzehr gezüchteten Fische, aus sogenannten Aquakulturen. Sie weisen deutlich geringere Schwermetall-Belastungen auf. Allerdings finden sich bei diesen Tieren leider oft Rückstände von Hormonen und Antibiotika.

Fertigfutter mit Fisch

Hier musst du dir die Zusammensetzung genau ansehen und darauf achten, dass es wirklich als Alleinfuttermittel deklariert ist. Sehr oft sind die heißgeliebten „Fischtöpfchen“ nämlich Ergänzungsfuttermittel und führen auf Dauer zu Mangelerscheinungen.

Was also tun? Fisch – Ja oder Nein?

Jein! Fisch wird von den meisten Katzen geliebt und bereichert den Futterplan, sollte aber nicht ausschließlich gefüttert werden. Ein- bis zweimal pro Woche wäre bei gekochtem oder gegartem Fisch eine gesunde Leckerei. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um das fertige „Fischtöpfchen“ oder um frischen Fisch handelt.

Bei Rohfütterung solltest du dich auf eine Fütterung pro Woche beschränken. Begeisterte Barfer können auch zweimal pro Woche Fisch füttern, müssen dann allerdings die Nährstoffwerte genau mit in die Kalkulation einberechnen und eher auf thiaminase-freie Sorten zurückgreifen.

Katze Maus
Das optimale Beutetier für Katzen ist und bleibt die Maus.

„Der Mensch ist, was er isst“ und das gilt auch für unsere Tiere. Bei Fragen dürft ihr euch gerne bei mir melden!

Alles Liebe

Susanne