Fellwechsel – die Zeit der fliegenden Haare

Fellwechsel

Fellwechsel –
wie viel ist normal und wann ist es soweit?

Sie fliegen wieder! Überall Haare und Haarbüschel – es ist Fellwechsel-Saison. Nicht nur die Besitzer von langhaarigen Vierbeinern kennen das Problem, auch die kurzen Haare gehen in die Sommerzeit.

Fellwechsel
Im Frühjahr und im Herbst brauchen unserer Tiere Unterstützung beim Fellwechsel

Wann steht der Fellwechsel bei Hunden und Katzen an?

Zweimal im Jahr wechseln unsere Haustiere zwischen dem leichten Sommerfell und dem deutlich dichteren Winterfell. Wenn wir unsere Winterkleidung gegen das leichtere Sommeroutfit tauschen (und umgekehrt), ist es auch bei Hunden und Katzen soweit – der Fellwechsel steht an.

Je größer die Temperaturunterschiede, umso dichter und kräftiger ist das Winterfell. Während reine Wohnungskatzen nicht ganz so stark haaren, verlieren Freigänger und Hunde deutlich mehr Winterfell.

Das Fell macht je nach Rasse bis zu 25 % des gesamten Körpergewichtes aus – Grund genug, der Pflege genug Aufmerksamkeit zu schenken. Verfilzungen bieten auch Parasiten und Pilzinfektionen die perfekte Grundlage und das solltest du verhindern.

Was ist eigentlich „Fell“ – wirklich „nur Haare“?

Das Haar besteht aus Haarschaft und Haarwurzel und ist ein Hautanhangsorgan. Das untere Ende der Haarwurzel nennt man Haarzwiebel, hier wird die neue Haarsubstanz gebildet und auch der Farbstoff (Melanin) eingelagert. In der Haarwurzel sitzen auch die Talgdrüsen, sie sondern fett- und mineralstoffreichen Talg ab, welchen das Tier bei der Körperpflege auf dem gesamten Fell verteilt. So bleibt das Haar gesund, glänzt und widerstandsfähig.

Jedes neue Haar bildet zuerst die Wurzel, aus dieser kann es wachsen. Farbe, Form und Länge sind genetisch festgelegt, dennoch ist eine gute Versorgung die Basis für ein gesundes und glänzendes Fell.

Neben dem Schutz gegen Kälte und Witterungseinflüsse, dienen Haare aber auch der Kommunikation. Wir alle kennen den Spruch: „Da stellt es mir die Haare auf“ und die berühmte „Bürste auf dem Rücken“ haben die meisten Tierbesitzer schon gesehen.

Fellwechsel
Nicht nur solche Divas benötigen unsere Hilfe beim Fellwechsel

Was passiert beim Fellwechsel?

Hunde und Katzen verlieren permanent Haare, sei es beim Putzen, Spielen oder Streicheln. Den Hauptanteil am Fellwechsel allerdings bestimmt die Natur mit ihrem regelmäßigen Zyklus. Im kalten Winter wird eine andere Fellstruktur benötigt als im warmen Sommer. Durch Wohnungshaltung und künstliche Beleuchtung kann der saisonale Haarwechsel durcheinander geraten oder sogar nahezu ausbleiben, so dass manche Tiere das ganze Jahr über ihr Fell verlieren. Auch die Hormone spielen bei der Fellbeschaffenheit eine bedeutende Rolle. Läufigkeit/Rolligkeit sowie Trächtigkeit und Laktation führen sehr oft zu Haarausfall.

Nach ca. sechs Wochen ist der Fellwechsel in der Regel abgeschlossen, wobei es gerade bei dem mittlerweile üblichen Auf und Ab der Temperaturen auch mehrere kleinere Phasen geben kann.

Auch auf die Rasse kommt es an: beim Pudel oder Yorkshire Terrier beispielsweise wächst das Haar kontinuierlich und fällt nicht aus, deshalb müssen diese Hunde geschoren bzw. getrimmt werden.

So kannst du den Fellwechsel unterstützen

  • Bürsten – Bürsten – Bürsten: Jedes Haar in der Bürste ist ein Haar weniger in der Wohnung bzw. im Verdauungstrakt der Tiere
  • Katzengras und verschiedene Pasten können ein Festsetzen der Haare im Magen verhindern und das Ausscheiden des beim Putzen aufgenommenen Felles erleichtern.
  • Hochwertige Ernährung (nicht nur während des Fellwechsels) stellt die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen sicher, der Bedarf ist gerade in dieser Zeit deutlich erhöht
  • Für Kleidung und Wohnung habe ich dir in diesem Artikel viele Tipps und Tricks zusammengestellt, damit du der „Haarpracht“ entgegenwirken kannst.
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Katzengras wird von vielen Katzen heiß und innig geliebt und unterstützt zudem beim Fellwechsel

Ernährung für ein gesundes und glänzendes Fell

„Haut und Haare sind der Spiegel der Seele“ – diese Aussage trifft nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf das Fell unserer Lieblinge zu. Fehlen Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente, macht sich der Mangel beim Haarkleid sehr schnell bemerkbar, es wird spröde, glanzlos und schuppig.

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Tipps & Tricks gegen Mangelzustände

  • Achte auf eine ausreichende Versorgung mit Zink
  • Gerade die A- und B-Vitamine spielen beim Fellwechsel eine wichtige Rolle. Aber aufpassen! Eine Überdosierung gerade bei fettlöslichen Vitaminen (A-D-E-K) solltest du unbedingt vermeiden.
  • Ungesättigte Fettsäuren zufüttern, diese sind besonders in kaltgepressten Ölen enthalten
  • Lein-, Borretschsamen-, Nachtkerzen- oder Lachsöl sind besonders zu empfehlen, probiere einfach aus, was dein Vierbeiner gerne mag und wechsle auch mal ab.
  • Bierhefe und Biotin unterstützen eine gesunde Fellstruktur

Problem-F(ä)lle

Der Fellwechsel ist ein natürlicher Vorgang und keine Krankheit. Verzögert sich aber das Haarwachstum, entdeckst du vielleicht sogar kahle Stellen oder andere Veränderungen, solltest du aufmerksam bleiben und das kontrollieren lassen. Denn Fellprobleme können auf unterschiedliche Krankheiten hinweisen und sind oft sogar die einzigen Alarmzeichen, hier solltest du nichts übersehen. Ich berate dich gerne.

Alles Liebe

Susanne

 

 

 

 

 

 

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„Wer sein Hobby zum Beruf macht, braucht nie mehr zu arbeiten“ (Konfuzius) – Als Tierheilpraktikerin konnte ich mir diesen Traum erfüllen und meine Begeisterung für Naturheilkunde mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Dieses Glück möchte ich hier im Blog mit euch teilen.