Hautpilz – zum Haare ausreißen

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Hautpilz bei Hund und Katze

Meist fällt der Pilz erst auf, wenn sich unsere Tiere die Haare ausreißen und die betroffenen Hautareale wundkratzen und – lecken. Bakterien besiedeln die wunden Stellen, sie entzünden sich und es kommt zu massiven Problemen.

Wenn sich dein Tier stark kratzt und du haarlose, gerötete und wunde Hautstellen findest, solltest du immer an eine Pilzerkrankung denken.

dermaphyten

Welche Pilze machen unseren Tieren das Leben schwer?

Mikrosporen und Trichophyten sind die beiden Hauptgruppen. Pilzsporen sind sehr stabil und können monate-, teils jahrelang überleben und dabei infektiös bleiben. Egal ob im Boden, im Kot oder auch im Haar selbst, sie lauern auf eine Immunsupression und nutzen ihre Chance. Das kann eine harmlose Durchfallerkrankung sein, aber natürlich auch Stress oder andere gesundheitliche Probleme.

Mikrosporie

Mikrosporen sind sehr leicht übertragbar und daher relativ häufig. Gerade Kinder infizieren sich leicht und verbreiten den Pilz weiter. Natürlich können sich auch Erwachsene anstecken, aber Kinder trifft es deutlich häufiger, da sie am Boden oder auch in Sandkästen spielen.

Erscheinungsbild
Die Haare brechen auf 3-4 mm ab, oft schuppt sich die Haut an diesen Stellen, es juckt und durch das Kratzen werden die Stellen blutig bzw. verkrusten. Auffällig ist, dass diese Stellen rund bis oval sind, der Pilz breitet sich von innen nach außen aus. Daher müssen Proben auch immer am äußeren Rand genommen werden, da hier die meisten Sporen zu finden sind.
Beim Menschen gibt es neben der „Haarvariante“ (Tinea capitis) auch noch die Tinea corporis, hier sind Hautareale ohne Haarwuchs betroffen. Es bilden sich nässende, wiederum runde bis ovale Flecken, die sich schuppen und verkrusten.

Trichophytie

Oft wird ein Befall gerade bei Tieren mit dichtem und langen Fell erst bemerkt, wenn schon größere Areale betroffen sind. Krustenbildung und Schuppen lassen teils große, kahle Stellen entstehen. Das Tier kratzt und beißt sich, um den Juckreiz zu lindern. Dies führt wiederum zu Infektionen.

Erscheinungsbild
Die Trichophytie zeigt sich anfangs durch kleine Hautirritationen, die sich röten und schuppen. Diese bilden mit der Zeit einen Ring, d.h. innen heilen die Stellen ab und nach außen vergrößern sich die Areale. Auch hier findet man die meisten Spuren natürlich im Außenbereich der befallenen Partien. Trichophyten treten zudem bevorzugt im Gesicht, am Hals und an den Gliedmaßen auf.

Übertragung von Hautpilz bei Hund und Katze

dermaphytenDie Pilzsporen selbst sind für unsere menschliches Auge nicht sichtbar, sie werden zusammen mit Schuppen und Hautpartikeln übertragen.

Daher ist es wichtig, Bürsten und Liegeflächen gründlich zu reinigen.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt im Labor, die entnommenen Proben (Haare, Krustenmaterial und/oder Hautgeschabsel) werden mikroskopisch untersucht, zusätzlich werden Kulturen angelegt. Diese Kombination gilt als sehr zuverlässig.
Auch die Wood´sche Lampe wird eingesetzt, hier leuchten Pilzsporen neongrün, allerdings ist diese Diagnoselampe sehr unsicher, es gibt zu viele falsch-negative Ergebnisse, d.h. wenn es neongrün leuchtet, ist definitiv ein Pilzbefall vorhanden, im Umkehrschluss ist es aber nicht so, dass bei fehlender Auffälligkeit kein Pilzbefall vorliegt, da die Lampe nicht auf alle Sporen reagiert.

Behandlung von Hautpilz

Bei starkem Befall macht eine Kombibehandlung Sinn, um den Juckreiz möglichst schnell zu lindern. Meist werden Nystantin-Präparate oral eingenommen und zusätzlich die betroffenen Bereiche äußerlich behandelt.
Allerdings sollte man bedenken, dass eine Pilzerkrankung sich immer nur ausbreiten kann, wenn das Immunsstem geschädigt ist, daher muss man hier ganzheitlich denken.

Am Anfang eines Befalls würde ich in jedem Fall mit Kolloidalem Silber arbeiten, evtl. Vitalpilze füttern und das Immunsystem stärken, die „härteren Geschosse“ wie Nystantin würde ich nur bei schweren Fälle verwenden. Manchmal heilen Pilzerkrankungen bei Wiederherstellung einer Immunbarriere auch von selbst wieder aus, dennoch sollte man auch wegen der Gefahr einer Infektion das Risiko genau abschätzen und entsprechend reagieren.

Wie kannst du Pilzerkrankungen vorbeugen, wo liegen besondere Risikofaktoren?

hautpilzEigentlich „ganz einfach“: Auf ein gesundes Immunsystem achten, den Kontakt mit betroffenen Tieren meiden bzw. dann auf gründliche Hygiene achten. Spielzeug, Betten, Bürsten, Halsbänder etc. regelmäßig reinigen.

Ein gesundes Tier mit einer intakten Hautbarriere macht den Pilzsporen das Leben schwer und erkrankt nicht zwangsläufig.

Zu einer gesunden Keimflora auf der Haut gehören auch Pilze und solange sich alles im Gleichgewicht befindet, gibt es hier auch keine Probleme.

Stress, schlechte Haltungsbedingungen und Massentierhaltung begünstigen Hautpilzerkrankungen (Dermatophyten) massiv. Auch Parasitenbefall und offene Wunden machen es den Sporen einfach, sich einzunisten und auszubreiten.
Achtung: Infizierte Hündinnen übertragen die Sporen auf die ungeschützten Welpen, da diese (noch) über kein intaktes Immunsystem verfügen kann ein Pilzbefall schnell zu einer Lebensbedrohung werden.

Wenn du dein Tier gut beobachtest und bei Juckreiz auch mal genauer hinschaust und insgesamt auf eine gute Ernährung und ein intaktes Immunsytem achtest, kann dein Tier die gefürchteten Hautpilze in den allermeisten Fällen selbst eleminieren – oft sogar ohne, dass du es überhaupt mitbekommst.

Liebe Grüße

Susanne

 

 

 

 

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Susanne
„Wer sein Hobby zum Beruf macht, braucht nie mehr zu arbeiten“ (Konfuzius) – Als Tierheilpraktikerin konnte ich mir diesen Traum erfüllen und meine Begeisterung für Naturheilkunde mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Dieses Glück möchte ich hier im Blog mit euch teilen.