Rhodesian Ridgeback –
der Löwenjäger aus Südafrika
Herkunft | Südafrika |
Größe | Rüden 63-69 cm Hündin 61-66 cm |
Farben | Die Fellfarbe kann „Wheaten“ (Weizen) „red-wheaten“ (Rot-Weizen) oder „dark-wheaten“ (Dunkel-Weizen) sein. Die Farbe Schwarz ist nur am Fang (Maske) oder den Ohrspitzen erlaubt, ebenso wie weiße Abzeichen an Brust und Pfoten erlaubt sind. |
FCI-Nummer | 146 |
Gesundheit | robust, selten Hüftgelenksdysplasie, Tumorerkrankungen |
Besonderheiten | Das wichtigste (Erkennungs-) Merkmal der Rasse ist der „RIDGE“ (Kamm auf dem Rücken) der, beginnend in Schulterhöhe mit zwei „Crowns“ (Haar-Wirbeln), die durch den „Arch“ (Haarbogen) verbunden sind, bei den Hüfthöckern endet. Der Ridge ist bereits bei Geburt der Welpen vollständig sichtbar. |
Inhaltsverzeichnis:
Charakter
Rhodesian Ridgebacks sind wunderschöne Tiere, die man allerdings nicht mal eben so nebenbei erzieht. Der Rhodesian Ridgeback braucht bis zu seiner endgültigen Reife gute drei Jahre und wird dich in dieser Zeit vermutlich manchmal an der Rand der Verzweiflung bringen. Dieser Traumhund kann extrem dickköpfig und stur sein, wenn er nicht die nötige Konsequenz gepaart mit viel Liebe und Geduld zu spüren bekommt.
Ein Rhodesian Ridgeback kann jede Menge Kreativität entwickeln, wenn er zuviel Zeit mit sich alleine hat. Langeweile mag er überhaupt nicht und dann sucht er sich selbst seine Abwechslung, was nicht jeder Einrichtungsgegenstand überleben wird.
Ein Rhodesian Ridgeback, der im dichtesten Innenstadt Gewimmel souverän bleibt, im Restaurant brav unterm Tisch liegt und im Wald weder Jogger noch Wild nachstellt ist der Lohn für viele Stunden (gewaltfreie!) Arbeit am und mit dem Hund.
Wenn du deinen Rhodesian Ridgeback nicht jagdlich einsetzen möchtest, solltest du dir vor der Anschaffung ganz genau überlegen, wie du seine Jagdleidenschaft in alternative Bahnen lenken kannst, denn er ist und bleibt ein Jagdhund mit einer Supernase.
Nur Gassigehen und nebenher zu trotten ist ihm definitiv zu langweilig, er will „dabei sein“ – möglichst immer und überall. Angenehm ist das nur, wenn er früh gelernt hat, sich in jeder Situation alltagstauglich zu benehmen.
Fremden gegenüber ist ein Rhodesian Ridgeback zurückhaltend, aber ohne Anzeichen von Scheu oder Aggressivität.
Geschichte
Der Rhodesian Ridgeback ist die bislang einzige anerkannte, aus dem südlichen Afrika stammende Hunderasse mit einer sehr langen Tradition als Jagd- und Wachhund.
Bereits im Jahre 1480 erwähnten erste portugiesische Berichte aus dem südlichen Afrika den Hund mit dem Rückenkamm, das einzige Haustier des Stammes der Hottentotten, als „überaus brauchbar und treu“. Auch in den Beschreibungen der Lebensbedingungen in Südafrika, die der Gelehrte Theal im Jahre 1505 verfasste, wird der Hottentotten-Ridgeback erwähnt.
Der Löwenbändiger
Jahrhunderte lang begleitete der eher unscheinbare Hund, dessen Körper dem eines Schakals ähnelte, seinen Herrn im Kampf ums Überleben.
Der Hund war nicht nur ein zuverlässiger Wächter der Hütten und Herden, sondern kam auch vor allem bei der Jagd auf Löwen zum Einsatz.
Die ersten Siedler am Kap erwähnen Mitte des 17. Jahrhunderts die Ridge tragenden Hunde und ihren „großen Mut vor den Raubtieren“.
Einwanderer sicherten sich diese, insbesondere für die Jagd wertvollen Eigenschaften, und begannen mit Züchtungen und gezielten Einkreuzungen in lange bewährte europäische Rassen.
Hier ist vor allem der englische Bloodhound, der für die hervorragende Nase und die Größe des späteren Ridgebacks sorgte, zu nennen. Mit Sicherheit ist auch der Sloughi unter den Vorfahren vertreten. Von ihm hat er zweifellos das vorzügliche Auge und auch die Schnelligkeit.
- 1922 wurde in Bulawayo der Zuchtverband des Rhodesian Ridgeback gegründet.
- 1925 erkannte ihn die Kennel Union of South Afrika als reine Rasse an.
- Inzwischen ist der Rhodesian Ridgeback über die gesamte Welt verbreitet.
In Deutschland wurde Mitte der 70er Jahre gezielt mit der Zucht des Rhodesian Ridgeback begonnen. Vorher und auch nachher wurden zudem immer wieder einzelne Hunde, vielfach von Deutschen, die längere Zeit in Afrika gelebt haben, importiert.
Besonderheiten
Der Ridge! Ihm verdankt die Rasse ihren Namen. Der Ridge wird durch einen Streifen in die Gegenrichtung wachsendes Haar gebildet, mitten auf dem Rücken. Am vorderen Ende befindet sich die „Box“, die genau hinter den Schulterblättern beginnt und symmetrisch geformt ist. Sie kann rund, herzförmig, oval, rechteckig oder quadratisch sein und muss zwei symmetrisch angeordnete Kronen oder „Crowns“ aufweisen.
Der ideale Ridge ist gleich hinter der Box ungefähr 5 cm breit und verläuft, sich gleichmäßig verjüngend bis zu einem Punkt in Höhe der Hüften. Die Länge der Box darf nicht mehr als ein Drittel der Gesamtlänge haben.
Der Ridge hat keine Funktion und die damaligen Großwildjäger werden auf dieses Merkmal auch keinen besonderen Wert gelegt haben.
Aber bei der Aufstellung von Rassemerkmalen durch eine Anzahl von Liebhabern wurde der Ridge als besonderes Merkmal notiert und als das besondere Kennzeichen der Rasse eingetragen.
Merke: Ein Welpe ohne Ridge wird NIEMALS einen bekommen! Auch die Anzahl der Crowns verändert sich niemals!
Fazit:
Wenn du bereits Hundeerfahrung hast und deinem Rhodesian Ridgeback die unbedingt nötige Abwechlung bieten kannst, wirst du eine Hundeleben-lang einen treuen Gefährten haben, mit dem es dir sicher nie langweilig wird.
Denn dieser hochintelligente Hunde wird dich auch nach Jahren noch fordern und austesten, er ist ein treuer Freund auf Augenhöhe und genau dafür wird er von vielen geschätzt und geliebt.
Rhodesian Ridgebacks sind kräftige, muskulöse und aktive Hunde, die ursprünglich in Afrika zur Jagd auf Löwen eingesetzt wurden. Vielleicht ist das der Grund, warum sie bei manchen Versicherungen als „Kampfhunde“ gelten. Sie stehen aber in Deutschland in keinem Bundesland auf einer (oft willkürlich anmutenden) Rasseliste.
Für die Informationen und Bilder möchte ich mich ganz herzlich bei Felicitas Grosshans bedanken. Feli züchtet seit 17 Jahren unter dem Namen „Masimba Rhodesian Ridgebacks“ diese tolle Rasse und kann dir sicher auch jede noch so ausgefallene Frage hierzu beantworten.
Schau einfach unter www.masimba.de – hier findest du noch viele weitere Infos und Bilder.
Liebe Grüße
Susanne