Maltipoo – Der fröhliche Wirbelwind
Du suchst einen kleinen, intelligenten Hund mit großem Herz und wolltest eigentlich schon immer einen Pudel – oder doch lieber einen Malteser? Dann könnte ein Maltipoo genau der richtige Begleiter für dich sein. Doch was steckt wirklich hinter diesem flauschigen Trendhund, der mehr ist als nur ein süßes Gesicht?
Herkunft | Kanada |
Größe | bis 28 cm |
Farben | meist weiß, apricot, cremefarben, schwarz, grau oder gefleckt |
FCI-Nummer | nicht anerkannt (Kreuzung aus Malteser und Zwergpudel) |
Gesundheit | Patellaluxation, Calvé-Legg-Perthes-Leiden (Hüftleiden), Augenleiden |
Besonderheiten | Hybridrasse, ganz genau auf die Herkunft achten, da es keine Vorgaben durch Zuchtverbände gibt. Das öffnet skupellosen Vermehrern leider oft Tür und Tor. |
Inhaltsverzeichnis:
Was oder wer ist ein Maltipoo eigentlich?
Der Maltipoo ist eine gezielte Kreuzung aus Malteser und (Zwerg- oder Toy-)Pudel – zwei Hunderassen, die beide für ihre Intelligenz, Menschenbezogenheit und das geringe Haaren bekannt sind. Ziel ist es, einen kleinen, freundlichen und allergikerfreundlichen Begleiter zu schaffen.
Klingt erstmal perfekt – doch der Maltipoo ist (noch) keine anerkannte Hunderasse, weder vom FCI noch vom VDH. Es gibt also keinen einheitlichen Rassestandard – weder für Größe, Aussehen noch für Wesen oder Gesundheit. Das macht es für dich als zukünftige*r Hundemensch besonders wichtig, genau hinzusehen.

Charakter – clever, verspielt & anhänglich
Der Maltipoo ist meist klug, freundlich und voller Lebensfreude. Der Pudel bringt eine hohe Auffassungsgabe und Spielfreude mit, der Malteser das sanfte, verschmuste Wesen. Die Mischung ergibt oft einen verspielten, wachsamen und sehr menschenbezogenen Hund, der schnell eine enge Bindung zu seiner Bezugsperson aufbaut.
Je nach Charakter kann er aber auch fordernd oder etwas „zu anhänglich“ werden – gerade, wenn er zu viel alleine bleiben muss.
Maltipoo: Designerhund oder Familienglück auf vier Pfoten?
Ein gut sozialisierter Maltipoo eignet sich grundsätzlich sehr gut als Familienhund. Er liebt es, Teil des Rudels zu sein, spielt gern mit Kindern und ist meist sehr anpassungsfähig.
Seine zarte Statur ist für gröbere -wenn auch liebeolle- Rangeleien mit Kindern nur bedingt geeignet – und der enge Bezug zu seinen Menschen kann schnell zu Trennungsangst führen, wenn er viel allein gelassen wird.
Ideale Voraussetzungen:
Zeit und Geduld, besonders in der Prägungsphase
klare Regeln, auch bei kleinen Hunden
Verständnis dafür, dass er kein „robustes Kuscheltier“ ist
In einer aktiven Familie mit Herz für Hunde kann ein Maltipoo jedoch richtig aufblühen.

Fell & Fellpflege – flauschig, aber aufwendig
Eines der größten Verkaufsargumente für den Maltipoo ist oft: „Er haart nicht.“ Und ja – viele Maltipoos haaren tatsächlich wenig bis gar nicht. Das liegt am Pudelfell, das in der Mischung oft dominiert. Aber: Wenig Haar bedeutet nicht wenig Aufwand!
Das Fell kann von weich-lockig bis seidig-glatt reichen – und neigt stark zum Verfilzen, wenn es nicht regelmäßig gepflegt wird.
Was auf dich zukommt:
tägliches Bürsten oder Kämmen (besonders hinter den Ohren und unter den Achseln)
Baden mit mildem Hundeshampoo
alle 6–8 Wochen professionelles Grooming (Schneiden/Scheren)
Augen- und Ohrenpflege, um Entzündungen vorzubeugen
Wenn du keine Lust auf regelmäßige Fellpflege hast oder den Aufwand unterschätzt – dann ist ein Maltipoo vielleicht nicht der richtige Hund für dich. Denn ein ungepflegter Maltipoo leidet leider schnell unter Hautproblemen und Verfilzungen.
Gesundheit – ganz genau hinschauen
Wie bei allen Designerhunden solltest du auch beim Maltipoo genau hinschauen, woher dein Welpe kommt. Es gibt keine offiziellen Zuchtstandards, und leider nutzen viele Vermehrer die Beliebtheit der Rassemischung aus – auf Kosten der Gesundheit.
Typische Gesundheitsrisiken:
Patellaluxation (Kniescheibenprobleme)
Zahnprobleme und frühzeitiger Zahnverlust
Tränende Augen, Epiphora
Herzprobleme oder Epilepsie
Allergien und Hautprobleme
Verantwortungsvolle Züchter lassen ihre Elterntiere auf Erbkrankheiten untersuchen – das sollte für dich ein absolutes Muss sein.

Warum der Maltipoo keine anerkannte Rasse ist
Auch wenn der Maltipoo optisch und charakterlich eine eigenständige Linie bildet, gilt er aktuell als Hybridhund – also eine bewusste Kreuzung zweier Rassen ohne klar definierte Standards.
Was das für dich bedeutet:
kein Schutz durch offizielle Zuchtverbände
große Unterschiede im Aussehen und Wesen zwischen den Würfen
teils massive Preisunterschiede – oft ohne nachvollziehbaren Grund
mehr Verantwortung für dich als Käufer*in, einen seriösen Züchter zu finden
Tipp: Ein süßer Name ersetzt keine gesunde Zucht. Lass dich nicht von Begriffen wie „Designerhund“ blenden – frag nach Gesundheitstests, Herkunft und Zuchtziel.
Fazit
Ein Maltipoo kann ein absoluter Traumhund sein – clever, charmant und voller Lebensfreude. Aber er ist auch pflegeintensiv, braucht Nähe und will mit dir leben, nicht einfach nur „dabei“ sein.
Wenn du bereit bist, dich auf seine Bedürfnisse einzulassen, regelmäßig zum Hundefrisör gehst und mit offenen und kritischen Augen auswählst, kann ein Maltipoo dein Herz im Sturm erobern.
Aber – lass dein Herz nicht allein entscheiden. Schau genau hin, informier dich, und triff die Entscheidung mit Liebe und Verstand.
Alles Liebe
Susanne