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Abenteuer in Jo’burg – die pulsierende Seele Südafrikas!
Unsere Reise beginnt in Johannesburg, die Stadt, die meist nur als „Joburg“ bezeichnet wird, ist nicht nur das wirtschaftliche Zentrum des Landes, sondern vor allem ein Ort voller Geschichte.
Müde von der langen Anreise, aber dennoch neugierig, wollte ich die Stadt erkunden und buchte kurzerhand einen Guide. Akim nahm mich mit in seine Welt, er erzählte mir unglaublich viel vom Leben in dieser Metropole und natürlich über Nelson Mandela, den ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas. Hier, in der Vilakazi Street in Soweto, wohnte Nelson Mandela, der Kämpfer gegen die Apartheid und Friedensnobelpreisträger von 1993. Doch damit nicht genug – nur wenige Häuser weiter lebte auch Desmond Tutu, der 1984 ebenfalls mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde. Diese Straße ist weltweit einzigartig, da sie die Einzige ist, die jemals zwei Friedensnobelpreisträger beherbergt hat.
Akim ist wie auch Mandela in Soweto aufgewachsen und zeigt mir eine ganz andere, nämlich seine Welt. Allerdings sollte man bei aller Begeisterung eins nie vergessen, Joburg zählt zu den 10 Städten mit der weltweit höchsten Kriminalitätsrate, allein hat man hier als Tourist nichts verloren.
Dennoch habe ich mich dank Akim zu keinem Moment unsicher gefühlt und durfte einen klitzekleinen Eindruck von dieser Metropole mitnehmen.
Am nächsten Tag um 6 Uhr früh wurden wir von Adele, unserem Tour Guide von Sunway Safaris im Hotel abgeholt und das Abenteuer konnte beginnen. Adele begleitete uns die komplette Reise, hatte ein unglaubliches Wissen zu Flora und Fauna und sie zauberte aus einfachsten Zutaten immer wieder unglaubliche Gerichte – vegan und für Nicht-Vegetarier -, die wir uns am Abend am Lagerfeuer schmecken ließen.
Wildes Botswana: Tierische Abenteuer im Herzen Afrikas
Khama Rhino Sanctuary
Unsere erste Station führt uns ins Khama Rhino Sanctuary, ein Paradies für Nashörner, das 1989 gegründet wurde, um diese prächtigen Tiere vor der Ausrottung zu bewahren. Hier sehen wir neben Giraffen und Zebras die dickhäutigen Kolosse, die durch Wilderei fast ausgerottet wurden, aus nächster Nähe. Was für ein Safari-Einstieg.
Okavango Delta: Die Tierwelt im Wasserwunderland
Weiter geht’s ins legendäre Okavango-Delta, ein UNESCO-Weltnaturerbe und eines der größten Binnendeltas der Welt. Hier tauchen wir ein in eine magische Wasserwelt, die von Kanälen, Lagunen und Inseln durchzogen ist.
Auf einer Mokoro-Fahrt, einem traditionellen Einbaum-Kanu, heute nachhaltig aus Fiberglas gefertigt, erleben wir Nilpferde, die gemütlich im Wasser dümpeln. Lasst euch nicht von ihrer friedlichen Erscheinung täuschen, denn dass sie auch anders können, haben sie uns sehr deutlich gezeigt.
Besonders beeindruckt haben mich die Elefantenherden, die an den Ufern vorbeiziehen und uns dabei völlig ignoriert haben. Auf einer Insel mitten im Delta schlagen wir unser Camp auf und bleiben drei Tage.
Mit dem Hubschrauber über das Okavango Delta
Und gleich noch einen Punkt auf meiner Bucket-List „abgehakt“ – denn wo könnte ein Heliflug beeindruckender sein, als über dem Delta?
Von oben hatten wir einen Blick auf die labyrinthartigen Wasserwege und grüne Inseln. Elefanten zogen gemächlich durch das seichte Wasser, Nilpferde lagen im „Hippo-Pool“, während Giraffen und Zebras entspannt durch die unglauliche Landschaft zogen.
Moremi Game Reserve: Wildes Campen im Tierparadies Botswanas
In Moremi tauchen wir noch tiefer in die Wildnis ein. Das Reservat ist bekannt für seine unglaubliche Artenvielfalt und bietet uns die Gelegenheit neben Giraffen, Zebras, Gnus, Impalas, Büffeln uvm. auch Löwen, Geparden und sogar einen Leoparden zu beobachten.
Die Löwen dösen ein paar Meter von uns entfernt in der Sonne, ein Leopard spaziert völlig entspannt am Auto vorbei und zwei junge Gepardenbrüder halten im Schatten ihren Mittagsschlaf.
Unglaublich, wie nah wir den Raubkatzen kommen, ohne dass sie sich gestört fühlen. Aber wir haben natürlich auch gelernt, wie wir uns zu verhalten haben: Im (offenen) Auto sitzenbleiben, Klappe halten und keine ruckartigen Bewegungen.
So nehmen uns die Tiere als geschlossene Einheit wahr und wir haben die Gelegenheit, sie in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können, gerade einmal zwei Meter von uns entfernt.
Savuti Nationalpark: Wo die Tiere das Sagen haben!
Dieses Gebiet gehört bereits zum Chobe Nationalpark und ist berühmt für seine unzähligen Wildtiere.
Zwischen den Akazienbäumen grasen Zebras und Gnus in friedlicher Koexistenz. Ein Anblick, der einem das Herz aufgehen lässt. Doch halt, was war das? Ein Wildhund– selten gesehen und ein echtes Highlight unserer Safari!
Später haben wir noch das unfassbare Glück, ein ganzes Rudel dieser Spezies in der Sonne beobachten zu dürfen.
Im Elefantenparadies: Der Chobe Nationalpark
Unser nächstes Ziel ist der berühmte Chobe Nationalpark, der bekannt für seine riesigen Elefantenherden ist. Mit über 50.000 Elefanten ein wahres Paradies für die Dickhäuter.
Aber das ist nicht alles: Wir sehen riesige Büffelherden, Schakale, neugierige Giraffen und eine unglaubliche Vielfalt an Vögeln. Besonders beeindruckend ist das Leben rund um die Wasserlöcher am Chobe-Fluss, hier können wir Elefanten beim Trinken, Baden und Spielen beobachten. Ein echter Gänsehaut-Moment.
Einzigartige Momente in der Wildnis
Manchmal sind es aber auch die kleinen und unerwarteten Begegnungen, die diese Safari für uns unvergesslich gemacht haben. Zum Beispiel das Glück, einen Honigdachs zu entdecken – ein Lebewesen, das zwar nicht groß ist, sich aber vor nichts fürchtet – er nimmt es sogar mit Leoparden auf.
Auch eine Ginsterkatze kreuzt unseren Weg, ihre eleganten Bewegungen und das markante Fellmuster sind ein echter Hingucker.
Wildes Campen und die Sache mit der Buschtoilette
Unsere Nächte verbringen wir in Zelten mitten in der Wildnis. Kein Luxus-Hotel weit und breit, nur wir, die Natur und die Geräusche der Wildtiere. Dusche? Ein einfacher Plastiksack, den wir in der Sonne aufwärmen lassen. Das mag rustikal klingen, aber die Aussicht auf Elefanten, die vorbeiziehen, während man sich frisch macht, ist unbezahlbar.
Unsere Buschtoilette besteht aus einem Spaten und einem diskreten Ort geschützt durch eine Zeltplane – mit einem spektakulären Blick auf die Savanne als Belohnung.
Bei Nacht sitzen wir am Lagerfeuer, erzählen uns Geschichten und lauschen den Geräuschen. Der Sternenhimmel über uns ist glasklar und wir merken inmitten dieser spektakulären Kulisse wieder einmal, wie klein wir doch sind. Nachts hören wir das (nicht ganz so) ferne Brüllen der Löwen, das Schnauben der Hippos oder das Lachen der Hyänen – ein echter Nervenkitzel!
Die Viktoriafälle in Sambia: Ein donnernder Abschluss
Wir überqueren die Grenze nach Sambia und erreichen unser letztes Ziel: die beeindruckenden Viktoriafälle, auch bekannt als “Mosi-oa-Tunya” – der Rauch, der donnert. Dieses Naturwunder, an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe gelegen, raubt uns den Atem und bietet einen perfekten Abschluss unserer Reise.
Ganz Mutige wagen noch ein Bad im Angelspool an der Kante der Viktoriafälle und ich stelle mir die Frage: Soll ich oder soll ich nicht? Nur an den Füßen festgehalten von einem Guide? Ich weiß es nicht.
Dinner-Bootsfahrt auf dem Sambesi
Unsere Reise wäre nicht komplett ohne eine Dinner-Bootsfahrt auf dem majestätischen Sambesi und genau das ist der Plan für den letzten Abend.
Während wir langsam den Fluss entlang gleiten, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus: Elefantenherden, stolz und anmutig, ziehen am Ufer entlang. Doch der Höhepunkt des Abends ist zweifellos, als wir Zeugen eines einzigartigen Spektakels werden – Elefantenfamilien mit ihren Jungen durchqueren nur wenige Meter von uns entfernt den Fluss. Die Kleinen planschen und spritzen begeistert, während die erwachsenen Elefanten gelassen und schützend an ihrer Seite schwimmen. Ein unvergesslicher Anblick, der uns sprachlos macht.
In den seichten Gewässern tummeln sich aber auch Krokodile und Nilpferde, die neugierig ihre Köpfe aus dem Wasser strecken und uns mit ihrem markanten Gähnen begrüßen. Die Hippos wirken friedlich, aber wir wissen, dass sie zu den gefährlichsten Tieren Afrikas gehören – ein faszinierender Kontrast.
Der Sambesi ist auch ein Paradies für Vogelbeobachter. Über uns kreisen majestätische Fischadler, während farbenfrohe Eisvögel blitzschnell über die Wasseroberfläche schießen. Reiher und Störche stolzieren elegant am Ufer entlang – wir sind wieder einmal fasziniert von dieser unbeschreiblichen Kulisse.
Während die Sonne langsam am Horizont versinkt und den Himmel in ein Farbenmeer aus Orange, Pink und Lila taucht, lassen wir mit einem kühlen Bier in der Hand diese unvergessliche Reise noch einmal Revue passieren und stellen wieder einmal fest, wie wunderbar und einzigartig unsere Welt doch ist.
Am nächsten Tag entscheide ich mich spontan doch noch für den Nervenkitzel – ich buche den Ausflug zum Angels Pool an der Wasserkante der Vicfalls. Die Guides vermitteln mir genug Sicherheit und ich wage mich durch die tosenden Wassermassen bis an die Kante der Fälle durch das 10 Grad kalte Wasser.
On the Edge of the Victoria Falls – ich liege im Angels Pool an der Kante der Fälle, ein Guide hält mich an den Füssen fest – Adrenalin pur!
Danke an die tolle Beratung und das Mutmachen der Reiseagentur!
Eindrücke mitnehmen, keine Spuren hinterlassen
Auf unserer gesamten Reise haben wir darauf geachtet, nur Eindrücke mitzunehmen und keine Abdrücke zu hinterlassen. Unsere Zelte wurden sorgsam auf- und abgebaut, Feuerstellen und Buschtoiletten bei der Abreise sicher gelöscht und verbuddelt, unseren Müll haben wir wieder mitgenommen. Respektvolles Verhalten gegenüber der Tierwelt war das oberste Gebot, denn wir wissen: Die Wildnis ist ein Schatz, den es zu bewahren gilt.
Ein ganz besonderer Dank geht an Mr. T. – unseren Tourguide von Planet Okavanga in Botswana. Er war rund um die Uhr für uns da, hatte ein unglaubliches Wissen und Gespür über Flora und Fauna und fuhr den Truck über „Strassen“ und Wege, die unpassierbar schienen. Und nebenbei entging ihm keine Fährte, ohne ihn hätten wir sicher viele besondere Momente verpasst und von manchen Tierbegegnungen nur träumen können.
Eine Frage bleibt nach dieser Reise dennoch offen:
Wir haben so viel gesehen und erlebt, wir hatten unglaubliche Guides und unzählige Gänsehaut-Momente – soll ich wirklich nochmal eine Safari machen? Besser kann es doch eigentlich nicht mehr werden?
Besser sicher nicht, aber vielleicht anders, denn Afrika hat mich gepackt und es war bestimmt nicht die letzte Reise auf diesen wunderbaren Kontinent.
Fazit: Wenn du Urlaub nicht unbedingt mit Komfort, Bequemlichkeit und Ausschlafen verbindest, kann ich dir diese Reise nur ans Herz legen. Ich habe schon viel gesehen, mir aber mit dieser Safari einen Traum erfüllt und wurde nicht enttäuscht.
Gebucht haben wir bei afrika-tours individuell GmbH und bekamen dort auch viele wertvolle Tipps, denn bei 12-15 kg Gepäckgewicht inkl. Schlafsack ist für Überflüssiges kein Platz, aber vergessen sollte man auch nichts.
Alles Liebe – Fernweh ist unheilbar – Susanne
Für die Tierfotos bedanke ich mich ganz herzlich bei Marco Diel aus unserer Reisegruppe: „Danke Marco, noch besser hätte man die tollen Eindrücke nicht festhalten können.“
Im Vorfeld habe ich unzählige Reiseführer gewälzt und möchte euch hier meine persönlichen Empfehlungen nennen: