Schnee-Gastritis

Schneefressen – leider oft mit üblen Folgen

Viele Hunde (und auch Katzen!) sind richtige „Schnee-Fans“, sie toben, buddeln, fangen Schneeflocken und sind kaum mehr zu bremsen.

So weit – so gut: Einzelne aufgeschnappte Schneeflocken sind auch selten ein Problem, aber viele unserer Vierbeiner fressen begeistert ganze Schneebrocken. Manche Tiere haben damit dennoch keinerlei Probleme, bei anderen kommt es leicht zu einer sogenannten „Schnee-Gastritis“, einer akuten Magenschleimhautentzündung. Auslöser für die massive Reizung der Magenschleimhaut ist zum einen der Kältereiz, oft kommt aber auch noch verunreinigter Schnee hinzu.

Symptome einer Schnee-Gastritis

  • Speicheln und Würgen mit oder ohne Erbrechen
  • Magen-Darm-Geräusche
  • Bauchschmerzen und Krämpfe (Achte bitte auf einen harten Bauch und gekrümmten Rücken)
  • Durchfall
  • Husten
  • manchmal Fieber
  • Allgemeines Unwohlsein

Diese Symptome treten natürlich bei verunreinigtem Schnee noch wesentlich massiver auf, da gerade Streusalz die empfindliche Magenschleimhaut extrem belastet. Aber auch andere Schmutzpartikel und mit Autoabgasen angereicherter Schnee schadet den Tieren. Kommen auch noch Reste von Frostschutzmitteln dazu, kann es schnell zu Vergiftungserscheinungen kommen. Leider schmeckt dieser Schnee aufgrund der Süße dieser Substanzen besonders gut – man denke an den Glykol-Wein-Skandal vor einigen Jahren, mit dem saurer Billigwein gepanscht wurde.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Wenn Du weißt, dass Dein Tier hier sensibel reagiert, solltest Du das Fressen von Schnee möglichst unterbinden. Hier ein paar Tipps:

  • Wenn es gerade „richtig“ schneit, lieber im Haus bleiben – so schwer es fällt
  • Auf Schneeballschlachten mit dem Hund verzichten
  • Bei geschlossener Schneedecke auch keine Apportierspiele spielen
  • Katzen sollten erst mit vollem Bauch auf Mäusejagd gehen
  • Hunde dürfen vorm Toben gern etwas lauwarmes Wasser oder Brühe trinken
    (Achtung: Hunde aufgrund der Gefahr einer Magendrehung nicht mit vollem Bauch zum Toben und Spielen animieren)

Wenn es gar nicht anders geht und Dein Hund unbelehrbar ist, kannst Du ihm auch einen Maulkorb zum Spazierengehen anlegen. Immer noch besser als eine Magenschleimhautentzündung, die leider oft auch chronisch werden kann und dann richtig Probleme bereitet.

Erste Hilfe Maßnahmen bei Schnee-Gastritis

  • Klassische Magen-Darm-Diät – Hüttenkäse, gekochtes Huhn, Reis, Moro´sche Karottensuppe (Hier gehts zum Rezept)
  • Fastentag (nur bei Hunden!)
  • Lauwarmes Wasser, gerne auch mit frisch gepresstem Kartoffelsaft oder Naturjoghurt angereichert – beides schützt den Magen
  • Ruhe
  • Heilerde und/oder Leinsamen zufüttern
  • Schüssler Salz: Kalium chloratum Nr. 4 im Wechsel mit Ferrum phosphoricum Nr.3
  • Homöopathische Möglichkeiten wären: Gastricumeel der Firma Heel als Komplexmittel, bei verunreinigtem Schnee Nux Vomica oder auch Okoubaka in niedriger Potenz

Achtung: Auch wenn Du eine Schnee-Gastritis der leichteren Form gut selbst behandeln kannst, zögere bitte nicht, zum Arzt zu gehen, wenn es Deinem Tier schlechter geht. Auch homöopathische Mittel solltest Du nur anwenden, wenn Du Dich damit auskennst. Lieber einmal zu oft beim Tierheilpraktiker oder Tierarzt angerufen, als zu wenig – eine chronische Gastritis könnte die Folge sein.

Alles Liebe und viel Spaß in der kalten Jahrenzeit

Susanne

 

 

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Susanne
„Wer sein Hobby zum Beruf macht, braucht nie mehr zu arbeiten“ (Konfuzius) – Als Tierheilpraktikerin konnte ich mir diesen Traum erfüllen und meine Begeisterung für Naturheilkunde mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Dieses Glück möchte ich hier im Blog mit euch teilen.