Ein Hund soll es werden…

Berner Sennenhund
Berner Sennenhunde Foto: Gabi Hoffmann
Berner Sennenhund

Foto: Gabi Hoffmann

Damit liegen Kinder ihren Eltern manchmal in den Ohren oder die Überlegung entsteht als Alleinstehender oder als Paar. Damit die Vorfreude auf den eigenen Hund dauerhaft im gemeinsamen Spaß und Lebensqualität auf beiden Seiten bestehen bleibt, sind vor dem Kauf eines Hundes einige wichtige Details zu überlegen:

Wozu soll ein Hund angeschafft werden?

Gründe hierfür gibt es viele und die Liste ist unendlich: Man selbst möchte mehr Bewegung haben oder möchte einem vierbeinigen Freund einen tollen Lebensplatz bis ins hohe Alter geben. Man möchte ein neues Hobby beginnen oder einfach einen Familienhund sein eigen nennen.
Gründe, die niemals für den Kauf eines Tier sprechen – egal, ob es sich um Hunde, Katzen, Mäuse, Kaninchen oder ein anderes Tier handelt: ich suche ein Weihnachtsgeschenk oder ein Spielzeug für mein Kind! Dafür sind Tiere nicht geeignet! Aus Respekt am Lebewesen sollte man darauf besser verzichten.

Was für ein Hund soll es werden?

Damit sollten Überlegungen über Rasse und Alter, ob Rüde oder Hündin, über Größe, das Gewicht, den Charakter, die Felllänge und –dichte, evtl. die Farbe und das Aussehen angestellt werden. Generell lässt sich sagen, dass kleinere Hunde eher unruhiger im Wesen sind als die mittelgroßen und großen Vertreter. In einem Mietblock mit vielen Wohnungen könnte ein bellfreudiges Tier, was viel Bewegung benötigt, sehr unangenehme Folgen haben. Das zu erwartende Lebensalter spielt auch eine Rolle: kleine Hunde werden meist deutlich älter als die großen Rassen.

Rassehund oder Mischling?

Bei Rassehunden besteht aufgrund der Zuchtselektion und den vorliegenden Informationen über Eltern und Großeltern die Chance, Auskünfte über Gesundheit und Charaktereigenschaften zu erhalten. Oft hilft es, sich im Bekannten- oder Freundeskreis, die die favorisierte Rasse besitzen, über die Charaktereigenschaften zu erkundigen, um sich einen ungefähren Eindruck zu verschaffen. Seriöse Züchter sind auch gerne bereit, sich Zeit zu nehmen, um mögliche Welpenkäufer gründlich vor dem Kauf darüber zu informieren, was sie erwartet.
Wenn es ein Mischling werden soll, ist eine Prognose über mögliche Charaktereigenschaften kaum zu stellen; wenn die Eltern selbst bereits Mischlinge waren, ergibt sich häufig ein Überraschungspaket.

Welpe oder älterer Hund?

Habe ich die Zeit und die Möglichkeit, einen Welpen auszubilden und zu erziehen? Welpen sind immer süß – dennoch sollte man einen Kauf an irgendeiner Ländergrenze oder unseriöse Angebote aus dem Internet auch und gerade aus Mitleid niemals tätigen!!! An dieser Stelle ganz besondere Vorsicht vor Käufen aus dubiosen Verhältnissen: Oft genug werden diese Tiere nicht alt, weil sie unter lebensunwürdigen Bedingungen gehalten wurden. Das verlockende „Angebot“ kann sich schnell als „Fass ohne Boden“ durch hohe Tierarztkosten entpuppen!
Bei älteren Tieren und Tieren aus dem Tierschutz ist gut zu überlegen, welche Geschichte dieser Hund bereits hinter sich hat und ob Erkrankungen mitgebracht werden, die intensiver Betreuung bedürfen. Bei älteren Tieren muss man eventuell in Kauf nehmen, dass deren Vorgeschichte nicht lückenlos ist oder der Hund unangenehme Erfahrungen gemacht hat, was dauerhaft unerklärliches Verhalten zur Folge haben kann. Aber man kann auch hier einen Freund fürs Leben finden, der ein gutes Zuhause besonders zu schätzen weiß.

Rüde oder Hündin?

Hierzu kann kaum ein Tipp gegeben werden, da diese Entscheidung sehr individuell getroffen werden muss. Oft wird gesagt, dass Hündinnen für Erstbesitzer besser zu führen sind als Rüden. Ich selbst habe jedoch schon viele Hündinnen erlebt, die präsenter sind als manch ein zurückhaltender Rüde. Letztlich ist das wohl im Einzelfall abzuwägen, wenn das Tier vor einem steht. Was grundsätzlich überlegt werden kann, ist, dass Rüden eher dazu neigen, größer und schwerer zu werden als Hündinnen der gleichen Rasse.

Kleiner oder großer Hund?

Bei der Größe sollte einem bewusst werden, dass es nicht nur zu höheren Futterkosten kommt als bei den kleinen, leichten Rassen. Eine große Rasse bringt mehr Kilo auf die Waage, was bei Welpen bereits nach dem ersten halben Jahr, wenn Endgröße und -gewicht annähernd erreicht sind, an der Leine ein wichtiges Thema werden kann: kann ich den Hund im Notfall wirklich halten? Man sollte auch bedenken, dass der Hund im Krankheitsfall evtl. in das Auto oder über Treppenstufen/Etagen im Haus getragen werden muss.

Lang-, Mittellang- oder Kurzhaar? Mit oder ohne Unterwolle?
Ein dichtes langes Fell kostet mehr Pflegeaufwand als ein kurzes Fell ohne Unterwolle. Muss der Hund regelmäßig getrimmt werden, entstehen über die Lebenszeit zusätzliche Kosten für den Hundefriseur.

Die Fellfarbe und das Aussehen sind letztlich auch eine Frage des Geschmacks. Beides sollte aber nicht an erster Stelle stehen und die mögliche Wahl auf passendere Charaktereigenschaften einer anderen Rasse zu überlagern.

Welche Eigenschaften und welchen Charakter soll der Hund haben?

Um dies beantworten zu können, sollten sich alle Beteiligten zusammensetzen und am besten eine Liste schreiben, was jeder von dem Tier erwartet. In den FCI-Gruppen sind alle anerkannten Hunderassen in 10 Sektionen mit Untergruppen aufgeführt. So kann man sich schnell einen Überblick über die unterschiedlichen Hundetypen verschaffen und nach Charakteren stöbern.

Vor dem Kauf sollten weitere Überlegungen stattfinden, wie:
Wer kann sich um den Hund dauerhaft kümmern? Was für eine Ausbildung soll mein Hund erhalten, um im Alltag positiv aufzufallen? Welche Beschäftigung braucht der Hund zusätzlich zu den Spaziergängen? Wer bildet den Hund aus? Wieviel Zeit habe ich für den Hund am Tag – wie lange muss er alleine bleiben, wenn ich arbeiten gehe? Wie wird der Hund bei Krankheit der Bezugsperson und/oder im Urlaub versorgt? Und letztlich: Welche Kosten entstehen mir NACH dem Kauf des Hundes durch z. B. Futter, Tierarzt/Tierheilpraktiker, Versicherungen, Steuern, Zubehör, Ausbildung, zusätzliche Reisekosten, anderes Auto, etc.?

Wenn man mit all diese Überlegungen zu einem gemeinsamen Nenner gefunden hat, können weitere Vorbereitungen zum Hundekauf und zum Einzug getroffen werden.
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Tierheilpraktik Hoffmann
Gabriele Hoffmann
29362 Hohne
www.tierheilpraktik-hoffmann.de
Bilder: © G. Hoffmann

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Susanne
„Wer sein Hobby zum Beruf macht, braucht nie mehr zu arbeiten“ (Konfuzius) – Als Tierheilpraktikerin konnte ich mir diesen Traum erfüllen und meine Begeisterung für Naturheilkunde mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Dieses Glück möchte ich hier im Blog mit euch teilen.